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Iran: Ein zu grosses Wagnis?
Ein Gedankenspiel
Im vergangenen Juli nannten sie es Operation Summer Pulse: Eine gleichzeitige Versammlung von Streitkräften der US-Marine, weltweit, die es so noch nie gegeben hatte. Der Marine zufolge war es die erste Übung des neuen Flottenreaktionsplans (FRP), der dazu dienen soll, es der Marine zu ermöglichen, schnell auf eine internationale Krise zu reagieren. Die Marine wollte ihre gesteigerte Bereitschaft demonstrieren, also ihre Fähigkeit, Kampfkraft schnell an jeden Krisenherd auf der Welt zu bringen. Nie zuvor in der Geschichte der US-Marine waren so viele Flugzeugträgerverbände an einer einzelnen Operation beteiligt. Selbst die im Golf und im Mittelmeer während der Operation Desert Storm im Jahr 1991 und beim letzten Angriff auf den Irak im Golf und im Mittelmeer zusammengezogene US-Flotte überstieg nie sechs Kampfverbände. Aber im Juli und August 2004 waren sieben von ihnen in Bewegung; jeder Kampfverband bestand aus einem Flugzeugträger der Nimitz-Klasse, sieben bis acht Begleitschiffen und 70 oder mehr Flugzeugen. Der grösste Teil der Aktivitäten erfolgte zahlreichen Berichten zufolge im Pazifik, wo die Flotte an gemeinsamen Übungen mit der Marine Taiwans teilnahm.
Aber warum war so viel Marine zur gleichen Zeit unterwegs? Welche mögliche Krise in der Welt könnte mehr Kampfverbände erfordern, als während des Angriffs auf den Irak eingesetzt wurden? In den vergangenen Jahren, wenn die USA ‹Flagge zeigen› wollte oder ihre Marine Muskeln spielen liess, reichten ein oder zwei Trägerverbände aus. Warum diese weltweite Machtdemonstration?
Die Schlagzeilen über die gemeinsamen Manöver im südchinesischen Meer lauteten ‹Säbelrasseln entnervt China› und ‹Grosse Machtdemonstration beunruhigt Chinesen›. Aber die Realität war eine andere und hat, wie wir sehen werden, schwerwiegende Auswirkungen auf die Anwesenheit des US-Militärs im Persischen Golf, wo die Operation Summer Pulse eine hochrangige Entscheidung des Pentagons widerspiegelte, dass eine noch nie dagewesene Machtdemonstration nötig war, um sich etwas, das als eine wachsende Bedrohung angesehen wird, entgegenzustellen - in dem speziellen Fall China, aufgrund der von Peking kürzlich von Russland gekauften Zerstörer der Sovremenny-Klasse.
«Blödsinn!», denken Sie nun wahrscheinlich. «Das ist unmöglich. Wie können ein paar nichtige Zerstörer die US-Pazifikflotte gefährden?»
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