Frieden und Freiheit

Nicht die Religionen, nicht die Politik und schon gar nicht das Militär und nicht die Geheimdienste und Sekten werden zu diesem Prozess irgend etwas Gutes und Positives beitragen. Es ist der einzelne Mensch, der den Wunsch nach Frieden in sich selbst bewirken und ihn zu einem bewussten Bestandteil seines Lebens machen muss. Nur durch diesen bewussten Prozess, durch die Bereitschaft, für den Frieden auch etwas zu tun und ihn nicht weiter zu einer belanglosen Floskel degradieren zu lassen, ist es in den Grundzügen möglich, dass sich dereinst alle Menschen in eine friedliche und weltweite Gemeinschaft einfügen.

Der Hass der Menschen, ob in Jugoslawien oder im Nahen Osten, ist nicht dadurch zu besiegen, indem Kriegstruppen zur eventuellen Befriedung ausgesandt oder Zäune und Grenzen zur Sicherheit aufgestellt werden. Hass kann nur besiegt werden, wenn die Menschen bereit sind, die böse Vergangenheit ruhen zu lassen und sich mit der Gegenwart und mit einer besseren Zukunft zu beschäftigen. Es kann aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und die Erkenntnis daraus in die Gegenwart und Zukunft integriert werden, doch das bereits Geschehene kann nicht mehr geändert und nicht rückgängig gemacht werden. Schon daher ist es unsinniger Unfug und zudem krankhaft dumm, ewig an vergangenen Verbrechen und den stattgefundenen menschlichen Ausartungen herumzustochern, wie z.B. in vergangenen Kriegen, Diktaturen, Zerstörungen, Folterungen und Greueltaten aller Art usw., in der verlogenen Absicht einer angeblichen Vergangenheitsbewältigung. Das funktioniert so aber nicht, denn in Wahrheit ruft ein solches irres Handeln einerseits immer und immer wieder neuen Hass sowie Rachegelüste hervor, und andererseits entstehen durch diesen Schwachsinn in den unbeteiligten und unschuldigen Nachfahren der einstig Fehlbaren böse Gewissensbisse und Schuldgefühle, die bis zum Wahn führen können. Tatsächlich sind die Nachfahren der Fehlbaren unschuldig und dürfen in keiner Weise für Taten zur Rechenschaft gezogen werden, die sie nicht selbst begangen haben.