Die rot glühenden Augen des Verderbens …

Vielfach rekrutieren sich die späteren Folterknechte aus ungebildeten, unwissenden und dumm gehaltenen Bevölkerungsschichten, die nichts über den Wert des Menschen gelernt haben und deren einzige Bildung militärischer Drill ist. Noch schlimmer als die Folterschergen selbst sind jedoch jene Vorgesetzten, Offiziere, Generäle, Minister und Regenten, die die Folter anordnen und dulden, um den Widerstand einer durch Krieg nur unvollständig besiegten Bevölkerung zu brechen und sie dem eigenen Regime zu unterwerfen. Sie ordnen die physische und psychische Zerstörung grosser Bevölkerungsteile bewusst und gezielt an und machen sich damit ebenso zu Verbrechern, wie das auch die Folterknechte sind. Krieg und Folter sind nichts anderes als kriminelle Verbrechen an der Bevölkerung eines fremden Staates, und sie können niemals durch die Staatsraison gerechtfertigt werden. Aber auch jene Menschen aus der Bevölkerung der ‹Sieger›, die die Augen vor den ganz ‹normalen› Auswüchsen der Kriege verschliessen und diese in jeder Weise tolerieren und sogar ob des Sieges in Hurrageschrei ausbrechen, sind jenen gleichwertig, welche die Unterworfenen foltern, denn durch die Akzeptanz von Kriegen und deren Folgen billigen sie auch die Folter von unschuldigen Kindern, Frauen und Männern in den eroberten Gebieten. Alles scheinbare Entsetzen und alle Bestürzung der Kriegsunterstützer und Kriegsbefürworter ändern im nachhinein nichts mehr an den Verbrechen, die an der unterworfenen und allein dadurch schon gedemütigten und geschändeten Bevölkerung begangen wurden und bis zum Abzug der Besatzungsmächte im heimlichen weiterhin begangen werden. Jeder Mensch, der nicht gegen den Krieg kämpft und nicht gegen die Folter aufsteht und nicht sein Wort erhebt und sich nicht für Menschlichkeit und Menschenwürde in die Brust wirft, macht sich durch sein Schweigen selbst zum Folterer und zum Schergen. Vergessen und Verdrängen ist nicht die Lösung, die zu einem dauerhaften Frieden führt, ebensowenig wie der Staatsterror, der neuerdings durch US-Amerika und andere Staaten ausgeübt wird, zu einem dauerhaften Frieden führen kann. Jeder ungerechte Kampf, der mit Waffen geführt wird, ist an sich selbst schon eine Folter an den bekriegten Bevölkerungen. Daran ändern auch scheinheilige und schleimige Sprüche über einen angeblich ‹gerechten Krieg gegen den Terror› oder über die ‹Koalition der Willigen› eines Herrn Bush nichts, der selbst der grösste und unmenschlichste Terrorist, Folterer und Menschheitsverbrecher seiner Nation ist, weil er Krieg und Folter anordnet und ausüben lässt und dadurch die Schändung des irakischen Volkes und des eigenen Volkes billigend in Kauf nimmt.