Die meisten Menschen, in denen durch Folter solche Gefühle wachgerufen werden, würden alles tun und hingeben, um nicht mehr gefoltert zu werden, und dadurch werden sie manipulierbar und erpressbar, ohne dass sie sich dagegen wehren können, weil in ihnen durch die Folter gleichzeitig das Gefühl der Nichtswürdigkeit eingepflanzt wird. Bevorzugte Folteropfer rekrutieren sich aus der Zivilbevölkerung, die die Folter weder kennt noch deren Anwendung und Mechanismen erlernt hat, was bei vielen Angehörigen des Militärs und der Militärpolizei der Fall ist, die aufgrund ihrer Schulung auch eher Wege und Methoden finden können, die ihnen das Verarbeiten einer allfälligen Folter ermöglichen. Die bevorzugten Opfer der Folterknechte sind jedoch Zivilisten, unbeteiligte Kinder, Frauen und Männer, die der Folter in jedem Fall und immer völlig hilflos ausgeliefert sind und ihr nichts anderes entgegenzusetzen haben als Fassungslosigkeit, tiefsten Schrecken, völlige Hilflosigkeit und Trauer, die sie für den Rest ihres Daseins weiterhin in Gedanken, Gefühlen und Träumen foltern, erniedrigen und demütigen werden, sofern sie die Folter überhaupt überleben.

Die Folterknechte selbst sind Menschen, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Sie sind entmenschte Kreaturen der Gewalttätigkeit, der Rücksichtslosigkeit und der Ausartung, die sich an den Qualen und Erniedrigungen ihrer Opfer weiden und denen es offensichtliche und unverhohlene Freude bereitet, die Demütigungen und die Hilflosigkeit der Gemarterten zu sehen und ihre sadistische Macht über sie auszuüben. Sie lassen der Ausartung und dem Verderblichen in ihren Gedanken freien Lauf und überbieten sich gegenseitig im Erfinden neuer Zwangs- und Gewaltmittel und im rücksichtslosen Ausüben immer neuerer und immer ausgeklügelterer Torturen. Dass die Folterei nicht ein gewöhnlicher Job ist, der ausgeübt wird, weil man damit seinen Lebensunterhalt sichern kann, liegt auf der Hand. Um Mitmenschen foltern zu können, braucht es eine ganz bestimmte, menschenverachtende und menschenerniedrigende Einstellung und sozusagen die Mentalität eines Pitbulls, dem jede Beisshemmung abtrainiert wurde. Unter diesem Gesichtspunkt ist es auch nichts anderes als eine dumme und faule Ausrede, wenn Folterknechte männlichen und weiblichen Geschlechts sich darauf hinausreden, dass sie nur den Befehlen von Vorgesetzten gehorcht hätten, weil ihnen nichts anderes übriggeblieben sei.