Die rot glühenden Augen des Verderbens …

Gerade die ruchbar gewordene Tatsache, dass die US-Amerikaner im Irak foltern und foltern lassen entsetzt jene Menschen, welche bisher noch Glaubens waren, dass die ‹Weltpolizei USA› in den Irak einmarschiert sei, um ein im irakischen Volk verheerend grassierendes Terrorregime zu stürzen und den Menschen dort Frieden und Freiheit zu bringen. Nach den ersten Folterbildern zu urteilen, ist genau das Gegenteil nicht mehr von der Hand zu weisen: Die Folter durch die Amerikaner ist schlimmer und abscheulicher, demütigender, rücksichtsloser und grausamer, als es die Folter durch die eigenen Schergen des geknechteten Volkes jemals war. Um dem Kriegszynismus die Krone aufzusetzen, werden die systematischen Greuel an der irakischen Bevölkerung in genau jenem Foltergefängnis einfach weitergeführt, das von den Amerikanern am 11. April 2003 angeblich ‹befreit› wurde. ‹Praktischerweise› für die skrupellosen Eroberer und ihre Schächer konnten die bestehenden Einrichtungen kostengünstig und unverändert einfach übernommen und ihr alter Zweck einfach beibehalten werden: In Abu Ghraib wird nach wie vor und ohne Pause gefoltert, geschändet, missbraucht und gedemütigt - der Unterschied liegt nur darin, dass die Nationalität der Folterknechte gewechselt hat und dass jetzt amerikanische Geheimdienstagenten und Militärpolizisten mit ihren ‹Methoden› und den ‹verschiedenen Arten, den Willen der Irakis zu brechen›, auf die Gefangenen losgelassen werden, zusammen mit Söldnern privater ‹Ermittlungsfirmen›, die keinerlei Recht unterstehen und die in ihrem abartigen Tun und Handeln weitestgehend unkontrolliert und demzufolge auch ungestraft bleiben. Man muss es der amerikanischen Regierung lassen: Die Idee, die schmutzigen Seiten des Krieges durch Outsourcing an private Unternehmen abzugeben und die Zuständigkeit für Recht und Gesetz auszulagern, um den Krieg ‹schlank› zu halten, wie das Rumsfeld zynisch nennt, war durchaus praktikabel und beinahe hätte die US-Regierung ‹saubere Hände› behalten, wäre nicht die Beteiligung von US-Militärpolizisten an den unmenschlichen Folterungen aufgeflogen.