Sodom und Gomorrha in der Neuzeit

Manch ein angeblich enthaltsamer Mönch, Kleriker oder Ordensbruder hat sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte für eine bescheidene Gottesgabe ein sündhaftes Weib gekauft.

Es ist überliefert, dass so mancher Papst Söhne und Töchter hatte. Papst Johannes XII. kannte in seiner Lasterhaftigkeit weder Schranken noch Grenzen, und so machte er aus dem Vatikan kurzerhand ein Bordell. So hielt er sich dutzendweise Mätressen, Prostituierte, Freundinnen und allerlei Weibervolk, das sich durch die Praktiken der Lust von seiner hochwohlgeborenen ‹Heiligkeit› aushalten liess. Nachfolgend war auch Papst Alexander VI., der um das Jahr 1430 als Rodrigo de Borgia geboren wurde und mit verschiedenen Frauen in ehebrecherischer Form acht Söhne und Töchter zeugte. Mit einer seiner Töchter namens Lucrezia, die er durch Zwang und Misshandlung gefügig machte, lebte und verkehrte er während langer Zeit in blutschänderischer Weise in einer Vater-Tochter-Beziehung.

Aus den Ruinen von Pompeji sind bildliche Darstellungen bekannt. Sie wurden in Bordellen gefunden und zeigen pornographische Szenen. Pompeji wurde im Jahre 79 durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv völlig zerstört. In Indien sind auf Tempeln unzählige alte Darstellungen und Abbildungen zur Sinneslust zu finden.

Das weltweite Sexgewerbe und das Prostitutionswesen neuerer Zeit hat die Praktiken von Sodom und Gomorrha jedoch schon längst in den Schatten gestellt. So beschränken sich die Angebote und Ausartungen nicht mehr nur auf zwei altzeitliche Städte und Regionen. Die Prostitution und ihre Ausartungen haben sich mit Hilfe modernster elektronischer Kommunikationsmittel und Massenmedien weltweit ausgebreitet. Die Prostitution und das Hurenwesen sind zu einem fast schon selbstverständlichen Massenangebot in unserer Gesellschaft geworden. Der Begriff Prostitution ist allgegenwärtig und offenbart bei genauerer Betrachtung durchaus interessante Zusammenhänge.

Die Prostitution hat nicht unbedingt mit sexuellen Handlungen zu tun. Vielmehr entsprechen auch alle jene Handlungsweisen und Praktiken bereits einer Prostitution, die in einer Selbsterniedrigung zur Ergötzung der eigenen oder fremden Befriedigung dient. Diese Befriedigung kann sowohl in sexueller als auch nichtsexueller Form stattfinden. Eine Selbsterniedrigung kann auch gegenständlich oder in ideologischer Art und Weise auftreten, wie z.B. in Politik, Kultreligionen, Sport oder der Verehrung von Menschen oder vermeintlicher Helden und Heldinnen, usw.. Jegliche Selbsterniedrigung in irgendeiner Form und im Sinne eines Götzenkultes oder in bezug auf Fetische ist mit einer Prostitution vergleichbar. Daher entsprechen gemäss schöpferischen Gesetzen und Geboten verschiedene Formen der Prostitution einer Ausartung. Eine Ausartung, die ihren Höhepunkt in der persönlichen Selbsterniedrigung durch die Erbringung oder Bezahlung von sexuellen Diensten findet. Weitere Formen der Prostitution finden sich auch in der blinden Kultgläubigkeit, der Anbetung und Hörigkeit sowie der Huldigung von Göttern, Götzen, Menschen, Tieren, Helden, Stars und Sternchen oder Gegenständen aller Art.