Leserfragen zu islamischen Verhaltensregeln

Die Thematik der aktuellen Politik kommt in der Regel früher oder später zur Sprache, doch ist dieses Thema ebenso eine sehr sensible Angelegenheit wie auch die Religion, weshalb es angebracht ist, keinerlei deutliche Kritik aufkommen zu lassen. Offene Kritik könnte sehr gefährlich sein, denn der religiöse Glaube ist bei den islamischen Menschen tiefgründig verankert. So ist es besser, wenn die Rede darauf kommt, dass vorsichtig ein Weg gesucht wird, um zu einem anderen Thema überzuleiten. Wer keiner religiösen Glaubensrichtung angehört und atheistisch oder weltlich denkt usw. tut gut daran, dies nicht erkennbar werden zu lassen und sich zu irgendeiner Gottreligion gehörend auszugeben. Tatsache ist nämlich, dass sehr viele dem islamischen Glauben Angehörende sich nicht vorstellen können, dass ein Mensch ohne Religion existieren und sein Leben fristen kann. Und es ist nicht nur von sehr grossem Vorteil, sondern der Anstand fordert es, dass alle Sitten und Gebräuche sowie die politischen und religiösen Ansichten und Einstellungen sowie alle Eigenarten der Einheimischen akzeptiert werden. Ebenso ist es von Vorteil, die wichtigsten Worte der Fremdsprache zu lernen und zu gebrauchen, denn dies schafft immer angenehme Verbindungen, wie auch das Tragen der einheimischen Kleidung, was jedoch keine Bedingung ist, sondern eine Geste der Ehrung der Einheimischen darstellt. Andere Länder haben eben andere Sitten und Gebräuche, und genau dazu gehören auch die genannten Dinge.

Was also in den westlichen Ländern zu Sitte, Anstand und Brauch usw. gehört, kann in anderen Ländern für deren Menschen eine schwere oder gar tödliche Beleidigung sein. So kann schon ein Wort der deutschen oder schweizerdeutschen Sprache ein Wort sein, dass z.B. auch in Griechisch oder in einem arabischen Dialekt usw. existiert, das jedoch etwas völlig anderes, etwas Beleidigendes, etwas Unanständiges, Verächtliches oder etwas sexuell Anrüchiges bedeutet. Beispiele dafür möchte ich nicht schriftlich festhalten, sondern notfalls nur mündlich weitergeben. Aber zurück zu den islamischen Ländern (auch in nichtislamischen Ländern gelten hie und da die gleichen oder ähnliche Regeln): Will man mit Anstand und in Sicherheit im Gastland leben oder reisen, dann sind nebst den vorgenannten Punkten noch verschiedene weitere zu beachten. So muss z.B. auch klar sein, dass das Händereichen zur Begrüssung, wie das in westlichen Ländern üblich ist, anderswo in fremden Ländern, wie eben teils im Orient, die Regel des Anstandes bricht. Allein schon eine freundlich ausgestreckte Hand kann als schwere Beleidigung aufgefasst werden. Eine Frau soll niemals ein unbedecktes Knie zeigen, ein Mann niemals mit blossem Oberkörper einhergehen, und allein schon eine höflich gemeinte Frage kann als grobe Anzüglichkeit ausgelegt werden und ungeheuren Ärger schaffen.