Krieg und Terror, die neue irdische Religion der Mächtigen

Und da ihm 1991 der grosse Coup nicht gelang und US-Amerika die irakischen Oilquellen nicht für sich einheimsen konnte, erfand Bush junior die Mär dessen, dass Saddam Husain resp. Irak eine Gefahr für US-Amerika und gar für die ganze Welt sei, über Massenvernichtungswaffen verfüge und entwaffnet werden müsse, und zwar auf Teufel komm raus. Nebenbei, als im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, weil tatsächlich keine existierten - ausser solche, die die US-Truppen selbst ins Land brachten -, spielten sich Bush junior und seine Armee im Irak als Befreier von Saddam Husains Diktatur auf, was aber selbst den durch Saddam jahrzehntelang drangsalierten Irakis auffiel, dass alles nur ein grossangelegter US-amerikanischer Schwindel war, weil die Wirklichkeit auf Oil und Annektierung ausgerichtet war und ist. Tatsächlich war die Absicht der USA schon zu Daddy Bushs Zeiten bekannt, Saddam Husain zu vertreiben und eine militärische Besetzung des Iraks durchzuführen, um eine Neuordnung der Region unter US-amerikanischem Kommando zu bewerkstelligen und sich der enormen Oilreserven habhaft zu machen. Bereits 1998 bestand dazu ein USA-Konzept und eine entsprechende Analyse der Situation im Irak (nachzulesen unter dem Titel «Vor dem dritten Golfkrieg nachlesbar», von Siegwart-Horst Günther und Burchard Brentjes, editioniert in Ost-Berlin; als erweiterte Ausgabe 2002).

Gleichermassen klar war aber auch das Verdikt der UNO, mit dem der Irak für die kuwaitische Okkupation verurteilt wurde. Als dann die Iraki aus dem besetzten Kuwait ausgetrieben waren, wurde als Ergebnis ein Embargo festgelegt sowie Exportbeschränkungen, nebst dem, dass Waffeninspektoren eingesetzt wurden. Dass dabei mit dem UNO-Embargo und den Exportbeschränkungen die ganze irakische Bevölkerung in Not und Elend geraten ist, das kümmerte US-Amerika und die UNO überhaupt nicht. Dies ebensowenig, wie dass Hundertausende von Menschen - hauptsächlich Islam-Angehörige der Schiiten - durch irakische Schergen auf Befehl Saddam Husains an Händen und Füssen gebunden und in mit Bulldozern ausgehobenen Gräben lebendig verscharrt, durch tödliche Gase oder sonstwie umgebracht wurden, weil sich viele des Volkes auf Antreiben der USA hin rebellisch gegen Saddam stellten, doch dann von den US-Amerikanern jämmerlich und schändlich im Stich gelassen wurden. Und dass auch beim Einmarsch der Iraki in Kuwait alles mit unrechten Dingen zuging und damit Saddam Husain in eine von den USA gestellte Falle tappte, das ist wohl der gesamten Weltöffentlichkeit verborgen geblieben. Zwar bleibt auch ein gestürzter Eroberer ein zu verurteilender Eroberer, doch sollten auch die Umstände gesehen und offenbart werden, wie, auf welche geheime amerikanische Machenschaften hin und warum der Irak-Diktator Saddam Husain in Kuwait eingefallen ist.