An die Menschen der Europäischen Union und der Schweiz

Dieser Tatsache, nebst vielen weiteren Fakten, müssen sich der Schweizerische Bundesrat und dessen Diplomaten und Unterhändler in den anstehenden Verhandlungen mit der Europäischen Union unbedingt bewusst sein, wenn es darum geht, die Interessen der Schweiz und ihrer Bevölkerung mutig, selbstbewusst und selbstsicher zu vertreten, damit, wenn es die Notwendigkeit erfordert, der EU auch klar die Stirn geboten werden kann. Die Verhandlungsposition der Schweiz als Nicht-EU-Mitgliedsland – nur schon dank ihrer grundsätzlichen, zumindest grösstenteils politischen Unabhängigkeit, ihrer Wirtschaftskraft und ihrer günstigen geographischen Lage – ist dabei sehr viel besser dran, als die lügnerische EU-Propaganda und viele dumm-dämliche Politiker in der Schweiz sowie unreife und unwissende Möchtegern-Intellektuelle in ganz Europa es sehen oder verkaufen möchten, wie dies auch schon in ähnlicher Weise 1992, nach Ablehnung des EWR-Beitrittes, der Fall war, als fälschlich und irrig der wirtschaftliche Super-GAU für die Schweizerische Eidgenossenschaft prophezeit wurde. Die Schweiz ist nach den USA, nach China und nach Russland mittlerweile der viertwichtigste Handelspartner für die Europäische Union. Und für Exporteure aus der EU war die Schweiz zwischen Januar und Oktober 2013 gleich hinter den Vereinigten Staaten von Amerika der grösste Absatzmarkt für EU-Waren. Des weiteren – nebst vielen weiteren Vorteilen – liegt die Schweizerische Eidgenossenschaft im Herzen Europas und kontrolliert die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der EU, was dieses Land bezüglich logistischer Belange für die Europäische Union grundsätzlich unverzichtbar macht, folglich diese Tatsache bei Verhandlungen mit der EU ins Feld geführt werden muss. Würde die Schweiz ihre Grenzen für die EU-Transporte durch die Schweiz schliessen, dann ergäbe dies für die EU eine Katastrophe. Fragt sich also, ob die Schweiz nicht mit den selben Mitteln zurückschlagen soll, wie diese von der EU gegen die Schweiz angewendet werden.
Im Interesse der Schweiz, der Schweizer Bevölkerung und der direkten Demokratie sowie der Freiheit, der Wohlfahrt, der Selbstbestimmung und der menschlichen Würde ist es mehr als nur wünschenswert, wenn einerseits die Schweizer Politiker und Wirtschaftsvertreter in ihren Verhandlungen mit der EU sich dieser und weiterer damit zusammenhängenden Tatsachen klar bewusst werden und die Interessen der Schweizerischen Eidgenossenschaft gegenwärtig und auch zukünftig klug, weise und mutig vertreten würden. Und andererseits ist es ebenfalls äusserst wünschenswert, wenn alle Menschen, und zwar nicht nur in den EU-Mitgliedsländern, sondern in ganz Europa über diese Dinge nachdenken würden, um die richtigen und vernünftigen Schlüsse daraus zu ziehen, folglich das Schicksal selbstbestimmend wieder in die eigenen Hände genommen werden und effective Demokratie in allen Staaten einziehen könnte.

Patric Chenaux, Schweiz