Ein Brief an Al Gore

Nicht zuletzt sind wir völlig einer Meinung in einem besonders wichtigen Punkt, der in Ihrem Film zur Sprache kommt, nämlich bezüglich der schnellwachsenden Weltbevölkerung und den Auswirkungen auf die globale Klimaerwärmung. Jedem mit gesundem Menschenverstand ist es klar, dass eine stets wachsende Bevölkerungszahl immer mehr Energie verbraucht, was wiederum zu einer Steigerung der CO2-Emission führt und letztendlich den Treibhauseffekt verstärkt. Dass eine stets wachsende ‹Überbevölkerung› diesen Vorgang beschleunigt, versteht sich von selbst. Um den Kampf gegen die globale Klimaerwärmung zu gewinnen, müsste daher dem Wachstum der globalen Bevölkerung durch ein effektives Programm der globalen Geburtenkontrolle Einhalt geboten und die Zahl der Menschen auf unserem Planeten wieder ins Gleichgewicht mit der Natur gebracht werden. Für einen Planeten von der Grösse der Erde beträgt diese Zahl in etwa 0,5 Milliarden Menschen oder genauer gerechnet 529 Millionen (siehe ‹Stirbt unser blauer Planet?› von Heinz Haber und ‹Soziale Fragen›). Eine solche Massnahme würde im weiteren alle anderen Probleme, mit denen wir heute zu kämpfen haben – seien sie sozialer, wirtschaftlicher oder ökologischer Natur –, auf ein Mass reduzieren, bei dem sie weitaus effektiver zu lösen wären. Um dies jedoch zu erreichen ist es nötig, das öffentliche Bewusstsein durch Vorträge und weitere Formen der öffentlichen Kommunikation für die Ursachen dieses Problems und dessen Auswirkungen auf den Planeten und die Menschheit sowie für entsprechende Lösungsmöglichkeiten zu wecken. Erziehung und Einsicht, verbunden mit geeigneten Massnahmen und einer entsprechenden Gesetzgebung, sind zweifellos die besten Mittel, um dies und andere Probleme, die uns als globale Menschheit betreffen, in den Griff zu bekommen. Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn Lehrgänge und Kurse über Umweltfragen und weitere Probleme, die die Menschheit betreffen, zum festen Bestandteil eines jeden Schul- und Lehrprogramms gehörten. Des weiteren sollten Schulen grundsätzlich für ALLE zum Zweck lebenslangen Lernens frei zugänglich sein, damit Menschen jeden Alters und aus allen Schichten und Berufen lernen können, wie sie die Probleme effektiv bewältigen können, vor die sie im Leben gestellt werden. Um das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen, vor allem auf globaler Ebene, bräuchte man jedoch ein Regierungssystem, das sich dazu eignet, den Willen der Bevölkerung auszuführen, wie z.B. ein weltweites System direkter Demokratie, in der alle Menschen aus allen Ländern der Welt über alle Fragen und Probleme, die sie und den Rest der Menschheit betreffen, in global durchgeführten Volksentscheiden direkt abstimmen können.