Carpe Diem, Herr Joseph Alois Ratzinger

Das päpstliche Amt ist lediglich das ideologische und kultreligiöse Produkt aus den Gedanken und dem blinden Glauben einer Milliarde Erdenmenschen. Allein der kultreligiöse Glaube dieser Anhänger und Gläubigen entscheidet über den Aufschwung und Niedergang Ihrer päpstlichen Macht. Das Ansehen und die Macht des Vatikans schwinden mit jedem einzelnen Menschen, der Ihrer Kirche den Rücken zuwendet. Dieser Tatsache sind Sie sich durchaus bewusst. Dennoch prägen Sie gemäss der alten und traditionellen päpstlichen Manier der Menschheit den Stempel Ihrer persönlichen und unbeweisbaren Überzeugung, Interpretationen, Irrungen und kultreligiösen Ansichten einer vermeintlich göttlichen Fügung und fremder Schicksalsbestimmung auf. Doch die vermeintlich schöpferische Allmacht Ihres angeblichen Schöpfergottes lässt sich weder mit Logik, Wissen, Weisheit noch mit Vernunft oder einem gesunden Verstand beweisen. Letztendlich sind auch Sie, Herr Ratzinger, nur ein suchender Mensch wie jeder andere, und Menschen können sich irren. Die eigene fehlerhafte Meinung als Dogma zu erklären, zeugt jedoch von Grössenwahn, von Missachtung und von gewaltsamer Unterdrückung der Mitmenschen. Diese Tatsache haben sie ganz offensichtlich erkannt. Auch jene, dass die FIGU eine ernstzunehmende Kritikerin Ihrer Machenschaften ist. Andernfalls hätten Sie es wohl kaum auf deren ehrwürdige Richtlinien zur Nichtmissionierung der Menschen abgesehen, wie das ‹Billy› Eduard A. Meier und die FIGU seit mehr als 30 Jahren lehren. Sie haben durchaus die Tatsache richtig erkannt, dass Zwang, Druck und gewaltsame Missionierung der Menschen auf die Dauer niemals zu den erwünschten Zielen führen. Also versuchen Sie es mit den hohen Prinzipien und den Werten des Künders der Neuzeit und der FIGU, um neue Gläubige für Ihre Kirche zu werben. Es ist jedoch nicht einfach damit getan, dass Sie plötzlich vordergründig und entgegen Ihrer eigentlichen kultreligiös-kirchlichen Auffassung und Gesinnung die Glaubensfreiheit bzw. die freie Entscheidung für den römisch-katholischen Glauben predigen. Diese theologische Spitzfindigkeit widerlegt ganz offensichtlich ihre persönliche und eine jahrhundertealte klerikale Vergangenheit. Wir leben in einer hektischen, orientierungslosen und unsicheren Zeit. Diese Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen und nicht zu bestreiten. Dennoch lassen sich viele suchende, forschende und kritische Menschen nicht mehr so ohne weiteres religiös und sektiererisch manipulieren. Diese Erkenntnis zeigt sich auch in zeitbedingten Wandlungen und notwendigen Anpassungsversuchen der römisch-katholischen Kirche – und besonders Ihre von der FIGU und ‹Billy› abgekupferte aktuelle Strategie der Nichtmissionierung, die jedoch von Ihrer Seite nur angeblich ist, lässt das klar und deutlich erkennen. Dadurch kommen Sie aber nicht umhin, sich in zahlreichen Widersprüchen zu verrennen, insbesondere auch in der Beziehung, dass Sie Ihr eigenes Wort der Nichtmissionierung dadurch Lüge strafen, indem Sie die Missionierung vehement weiterbetreiben. Einmal mehr unterstelle ich Ihnen, dass auch Sie in Ihrem päpstlichen Amt ein suchender Mensch geblieben sind, letztendlich hin- und hergeworfen zwischen der Ungewissheit, den Widersprüchen und Ängsten bezüglich der eigenen Vergänglichkeit. Vielleicht befinden Sie sich dadurch in einem stetigen und aufreibenden Widerstreit mit ihrem Gewissen. Trennen Sie sich daher von Ihrem falschen Stolz und von allen unhaltbar-kultreligiösen Glaubensirrlehren. Es ist auch diesbezüglich für einen Papst keine Schande oder Schmach, gegenüber sich selbst oder seinen Mitmenschen die eigene Unzulänglichkeit, einen Irrtum oder die menschliche Fehlbarkeit einzugestehen. In Tat und Wahrheit ist es auch Ihnen nicht verborgen geblieben, dass Sie in keiner Art und Weise auch nur über den kleinsten Hauch einer Unfehlbarkeit, Makellosigkeit oder über aussergewöhnliche bewusstseinsmässige Kräfte verfügen. Dennoch behaupten Sie vehement, auf diesem Planeten einen himmlischen Schöpfer und göttlichen Vater zu vertreten. Ganz offensichtlich verfügen Sie jedoch in Ihrer Funktion als vermeintlicher Stellvertreter ‹Christi› nicht über die angeblich kreierenden und schöpferischen Fähigkeiten Ihres himmlischen Chefs und Christengottes. Daher sage ich erneut: «Vorgesetzte geben ihren Stellvertretern in der Regel authentische Kompetenzen, um bei Abwesenheit den Betrieb zu gewährleisten. Hat der liebe Gott etwa vergessen, Ihnen, Papst Josef Ratzinger, seine angeblich schöpferische Macht und kreierenden Berechtigungen und Befugnisse zu übertragen?» Allein diese Überlegungen sind für kritische Zeitgenossen Grund genug, begründete Zweifel an Ihrem Amt zu haben.