FIGU-Bulletin Nr. 117 - März 2023
Eine Fabel aus aktuellem Anlass (Februar 2022)
Von Christian Frehner, Schweiz
Durch einen immer stärker werdenden Verwesungsgestank beunruhigt, vom Südwestwind seit längerem in die Wälder getragen, ist der Bär zwischen den Bäumen hervorgetreten. Er ist beunruhigt, wittert, setzt sich aufrecht hin und bewegt seine scharfen Krallen. Er ist sein Wald. Er will die Ursache wissen und rennt nicht feige davon. Er stellt sich der potentiellen Bedrohung.
Unweit vor ihm, auf einem grossen Geflügel- und Viehbetrieb, ist sowohl das gefiederte als auch das behaarte Vieh in heller Aufregung. Die Hühner, Gänse, Rinder und Schafe usw. sind in Panik. In krähender, heulender, röhrender und blökender Kakophonie jagen sie wie die japsenden Wachhunde durcheinander und übereinander. Einige haben sich bereits auf den Rücken geworfen und stellen sich tot. Auf einer Tanne sitzt eine Eule, blickt wie verwundert auf das Chaos, und beinahe macht es den Anschein, als ob sie den Kopf schütteln würde ob des konfusen Getöses unter ihr. …