Leitlinien für ein kreatives Wirtschaftssystem

Unter anderem ist durch das Zinseszinssystem ein von der Realwirtschaft völlig abgekoppelter Geldund Finanzmarkt entstanden. Dem entgegengesetzt sollte Geld an sich eigentlich keinen Wert haben, denn es wird dabei geflissentlich übersehen, dass die Waren und Leistungen die ‹Deckung› des Geldes sind und dass diese durch Geld nur besser tauschbar sind. Geld ist nur ein Vermittler, der den Erwerb beliebiger Waren oder Dienstleistungen erleichtert. Geld sollte richtigerweise ein Tauschmittel sein und selbst praktisch keinen Wert besitzen (vgl. Günter Hannich, Staatsbankrott, 1. Auflage, 2006, S. 39 f.). Allerdings sollte sichergestellt sein, dass im angemessenen Rahmen rechtmässig angespartes Geld in seiner Wertbeständigkeit erhalten bleibt, damit es seiner Tauschfunktion auch dauerhaft und langfristig gerecht werden kann. Dadurch ist z. B. in der gegenwärtigen Zeit die durch Ansparen gesicherte Vorsorge für das Alter etc. gewährleistet und vor Inflation gesichert.

Ein weiteres Problem ist ein falsches, rein materielles Verständnis von Arbeit zur reinen Sicherung des materiellen Lebensunterhalts zum Erwerb des Tauschmittels Geld. Die vielfach völlig ungleiche Bewertung einer Arbeitsleistung wird als ungerecht empfunden bzw. schafft durch Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer (Stichwort: Dumpinglöhne) global extreme Ungleichgewichte. Auch die Arbeit ist zu einer reinen Handelsware verkommen und wird vielfach monopolisiert. Es fehlt am unmittelbaren Leistungs austausch bzw. kann Arbeit nicht mehr gegen eine angemessene Gegenleistung verrichtet werden. Die Folge davon ist ein scheinbarer Angebotsüberschuss, woraus ein Rückgang der Nachfrage resultiert = systembedingte Arbeitslosigkeit aufgrund des bestehenden Wirtschafts- und Finanzsystems.