Innere Ruhe und Zufriedenheit

Die ruhelose Unzufriedenheit, Verdrossenheit und der Unmut sind üble und oftmals selbstkreierte PsycheSeuchen. In eigener Regie, durch ein falsches Denken und als Folge von unlogischen Gedankengängen erworben, handelt es sich bei der Unzufriedenheit im klassischen Sinne um das Produkt einer sträflich vernachlässigten Selbsterziehung und einer falschen Lebensgrundhaltung. Unzufriedenheit, Missstimmung oder ein allgemeiner Unmut als negative Gefühlsregungen oder schlechte Laune können durch angemessene und gegenteilige Gedankengänge sowie dementsprechende Handlungen neutralisiert und in eine wertvolle und erquickende Zufriedenheit umgewandelt werden. Dem fahrig Unzufriedenen fehlen jedoch vielfach das nötige Interesse, die Motivation sowie die Einsicht in diese Tatsache. Angetrieben von den Kräften der Selbstbemitleidung und von der selbsterzeugten Behaglichkeit des Leidens absorbiert, bleiben dem unzufriedenen Nörgler vielfach keinerlei Ressourcen und keine Energiereserven zum Aufbau einer motivierten Umkehr in die neutral-positive Ausgeglichenheit und Genügsamkeit.
Diese destruktive Haltung ist dem zufriedenen Menschen höchst befremdlich. Der alltägliche Umgang mit dem unzufriedenen Pessimisten ist anstrengend und bedrängend. Die Unzufriedenheit stellt höchste Ansprüche an ihre Umwelt. Unverhohlen fordert sie in ihrem selbstgewählten Elend Verständnis und Entgegenkommen. In sich selbst uneins und von sich selbst entfremdet, erwarten die Unzufriedenen in ihrer inneren und psychischen Befindlichkeit, von fremder Hand genährt zu werden. In Tat und Wahrheit unstillbar und von äusserer Hand niemals wirklich befriedet, erweist sich dieses Bestreben als Trugschluss sondergleichen, denn ein stetig Unzufriedener und Quengler findet immer einen guten Grund, zu nörgeln und zu reklamieren.
Zufrieden mit sich selbst und mit der Welt im Reinen, schätzt der Genügsame die innere Ruhe und die Gelassenheit. Gezielt weiss er die Gunst und Kraft einer bewussten Selbstbestimmung nützlich umzusetzen. Wohlbedacht und bewusst ersonnen, gestaltet und formt er die inneren und äusseren Umstände seiner menschlichen Existenz. In der Ruhe findet er seine kreative Kraft. Das Schicksal ist ihm kein unbestimmtes Wesen fremder Fahrigkeit, sondern vielmehr erfüllende Begegnung mit der selbstgeschaffenen Kausalität und Folgerichtigkeit. Diese Einsicht bringt dem zufriedenen und ruhevollen Menschen bewussten Frieden, Liebe und harmonische Ausgeglichenheit.
Gleichmütige Menschen lassen sich von den Angeboten schnöder Unterhaltsamkeiten weder blenden noch verführen. Sie sind die wahrlich herrschenden Königinnen und Kaiser über ihr bewusstseinsmässiges, und gedanklich-gefühls-psychemässiges Wohlbefinden.
Selbstredend haben die innere Ruhe und die Zufriedenheit einen grossen wechselwirkenden Einfluss auf die körperliche und gedankliche, gefühlsmässige und psychische Verfassung des Menschen. Eine Grosszahl aller Leiden und Gebrechen ist weitgehend psychosomatischen Ursprungs. Somit sind sie mit einer förderlichen und aufbauenden gesunden Gedanken- und Gefühlsweise sowie mit einer dementsprechenden Lebenseinstellung weitgehend zu verhindern.
Das Glück ist ein innerer Zustand und ein Massstab der Harmonie und des Zufriedenseins. Glückliche Menschen sind nachweislich von allgemein besserer Gesundheit, wie ebenso auch ihre bewusstseinsmässigen, gedanklich-gefühlsmässigen sowie psychischen Potenzen stabiler und widerstandsfähiger sind. Die Standhaftigkeit, Charakterfestigkeit und die dementsprechende Lebensweise sind sichtbarer Ausdruck und ein offensichtliches Merkmal von zufriedenen, ausgeglichenen und genügsamen Menschen. Gelebte Zufriedenheit und Ausgeglichenheit sind ein starkes Bollwerk gegen Depressionen und gegen psychische Irritationen. Die eigenen Gedankengänge und Überlegungen prägen immer das persönliche Befinden, in Wechselwirkung mit den ebenso menschlichen Gefühlen. Dass Geld und Güter allein nicht glücklich machen, das ist keine revolutionäre und neue Weisheit.