Pflichterfüllung

Die sogenannte ‹Militärpflicht›, als Beispiel, ist eine sehr leidige und zwiespältige Pflicht, die von ihren Staatsbürgern vielfach unter Zwang verlangt, das Soldatentum zu ‹pflegen›. Handelt es sich dabei um eine reine Defensivarmee, und dient diese lediglich der alleinigen Verteidigung und Erhaltung des Friedens, dann kann sie als Pflichtgebot durchaus ihre Berechtigung haben. Selbst die schöpferische Natur hat ja zum Schutz ihrer Lebensformen und Kreationen sehr vielfältige und ausgeklügelte Abwehrmechanismen zu deren Verteidigung entwickelt. Wird jedoch eine Angriffsarmee geführt, dann widerspricht diese dem eigentlichen Wehr- und Schutzgedanken und verliert dadurch auch ihre Berechtigung und somit in gewisser Weise auch den Anspruch an das Volk auf eine Militärpflichterfüllung. Die Eltern pflicht hingegen ist eine der höchsten menschlichen Tugenden und schöpferischen Pflichten. Niemals aber stellen die schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote an die Unvermögenden den Anspruch einer Zeugung von Nachkommenschaft. Zum Schutz eines neuen Lebens verlangen sie jedoch bei einer bestehenden Elternschaft die absolute Zuverlässigkeit und Pflichterfüllung beider Elternteile. Das Weibliche und Männliche, Vater und Mutter, sind durch die schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote also gleichermassen in die Pflicht genommen, ihren elterlichen Aufgaben und ihrer erzieherischen Verantwortung bewusst und gerecht zu werden. Ebenso ist die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungsformen eine schöpferisch-natürliche Pflicht.
Die förderliche Gestaltung der bewusstseinsmässigen, gesamtmentalen und damit auch der gedanken-, gefühls- und psychemässigen Befindlichkeit des Menschen ist grundsätzlich von einer lebenserhaltenden Arbeit, einer kreativen Beschäftigung oder anderweitig sinnvollen Betätigungen abhängig. Das Dasein sinnlos zu bestreiten, die Lebenszeit zu vergeuden oder mit belanglosen Untugenden zu verschwenden, ist seiner gesundheitlichen Verfassung in keiner Weise zuträglich. Aus diesem Grund hat der Mensch zahlreiche Beschäftigungen und Aktivitäten kultiviert, die ihm in seiner Freizeit zum Vergnügen, zur Ablenkung und Zerstreuung dienen.
Bei zahlreichen Menschen unserer gegenwärtigen Neuzeit sind schwerwiegende und krankhafte Verweichlichungstendenzen, Verantwortungslosigkeit und eine horrende Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Umwelt, ihren Verpflichtungen sowie gegenüber sich selbst und ihrer bewusstseins-, gedanklich-gefühlsmässigen und psychischen Entwicklung zu beobachten. Der vermeintlich zivilisierte Mensch dieser Erde ist äusserst schöpfungsfern geworden, hat seine Lebensweise von den schöpferischen Prinzipien entfremdet und den Bezug zu den menschlichen Werten der Standhaftigkeit, Ausdauer, Selbstdisziplin und des Durchhaltevermögens usw. verloren. Zahlreiche Menschen haben verlernt, ihre gesamtmentalen und körperlichen Kräfte sinnvoll und im Sinne der eigenen Lebensbewältigung zu nutzen. Die eigenen Bemühungen zur selbständigen Pflege und Versorgung grundlegender Lebensbedürfnisse sind vor allem in sogenannten Sozialstaaten auf ein gefährliches Mass gesunken. Ebenso fehlen vielfach eine gesunde Arbeitsmoral und der Wille zur Pflichterfüllung. Vielen Menschen ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden, von fremder Hand versorgt zu werden oder mit der Hilfe von Aussenstehenden zu überleben.