Im Dienste des Lebens sowie der menschlichen Existenz und des evolutiven Fortkommens kennt die wahrliche und gesunde Pflichterfüllung keinen Zwang. Vielmehr ist sie die Frucht einer selbsterarbeiteten Einsicht in die Notwendigkeit zu erledigender Aufgaben, Arbeiten, Bestimmungen und Angelegenheiten. Die evolutiv wertvolle Pflichterfüllung ist die grösste Feindin der faulen Vernachlässigung, der trägen Bequemlichkeit und willfährigen Lässigkeit. Sie meidet die persönliche Verweichlichung, denn sie überwindet und bewältigt auch körperliche Unannehmlichkeiten. Die evolutive Pflichterfüllung basiert einerseits auf den eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen einer verantwortungsvollen und verantwortungsbewussten Lebensführung, andererseits auf der erlernten Fähigkeit, sich kraftvoll und erfolgreich gegen die sogenannten Widersacherkräfte zu wehren. Diese Kräfte und Energien sind weder von fremder Hand gesteuert, noch werden sie von fremden Mächten gezielt auf den Menschen geworfen. Es sind jene inneren widersächlichen Stimmen und gegenteiligen Überzeugungsversuche der eigenen Bewusstseinsformen, die aus reiner Bequemlichkeit fordern, der Trägheit zu huldigen sowie dem Phlegmatismus, der Gleichgültigkeit und dem Desinteresse zu frönen. Derartige subversive Unterwanderungen sind das Produkt der eigenen Gedankengänge und Überlegungen und daher auch vom Menschen selbst zu neutralisieren. Die haderlose Wahrnehmung und Erfüllung von lebensnotwendigen Verpflichtungen und Obliegenheiten bescheinigen dem Menschen einen grossen und ehrwürdigen Charakter sowie eine gesunde persönliche Reife. Diese basiert auf der erlernten Fähigkeit, das Unliebsame und Unangenehme zu akzeptieren und die Bewältigung derselben mit einer gewissen Freude, Ruhe und Behaglichkeit anzugehen und zu kombinieren.
Es sei dem Menschen im Rahmen seiner Erziehung und Selbsterziehung bereits in seiner Kindheit und Jugend geboten, sich frühzeitig mit der Notwendigkeit der verschiedensten Pflichten und deren verantwortungsvoller Wahrnehmung und Erfüllung vertraut zu machen. Das menschliche Leben ist geprägt von entbehrungsreichem und freudigem Lernen, sinnvoller Arbeit und Beschäftigung sowie von der Bewältigung zahlreicher Aufgaben und Berufungen. Kein Mensch wird sich im Laufe seines Lebens diesem schöpferischen Prinzip des Strebens vollumfänglich verweigern können. Eine gute und eingehende Vorbereitung in spielerischer Form ist daher von Kindesbeinen an von grösstem Wert. Die Bewältigung wahrlicher und evolutiv wertvoller Pflichten sowie eine gute Selbstdisziplin sind ein wichtiger Bestandteil der gesunden Lebensführung. Das Leben kennt nicht nur die rosaroten, sondern auch die dunklen Seiten. Die genannten Tugenden belehren daher den Menschen einer zwanglosen Selbstüberwindung sowie der bewussten Akzeptierung gewisser Unannehmlichkeiten. Sie sind Teil einer wichtigen und nachhaltigen Lebensschulung. Dennoch ist der Mensch durch die Pflichterfüllung nicht dem Leiden verpflichtet, wie das von irrigen kultreligiösen Lehren verkündet wird. Das Leid ist also keine Pflicht, wie auch die Pflicht und deren Erfüllung für den Menschen nicht zu einem Leiden werden müssen.