Leserfrage

Obwohl davon ausgegangen wird, dass im Erwachsenenalter eine Heilung des Stotterns sehr selten sei, so darf dies nicht in der Weise gesehen werden, dass es unmöglich ist, denn tatsächlich gibt es immer wieder Menschen, die von ihrem Stottern teilweise oder ganz wegkommen. Allerdings ist dazu eine gute Motivation, ein starker Wille und eine massgebende Ausdauer des Lernens in bezug auf eine gut fundierte Therapie notwendig, wie diese durch spezielle psychologisch geführte Stotter-Sprachschulen durchgeführt werden und bemerkenswert gute Erfolge erzielen. Eine gute psychologische Führung in solchen Schulen ist von enormer Bedeutung, denn Stottern beruht in der Regel auf gedanklich-gefühlsmässig-psychischen Faktoren, die psychologisch und sprachtechnisch angegangen werden können und Teil- oder Ganzheilungen ermöglichen. Dabei sind einerseits grundlegende psychologische Kenntnisse und Fähigkeiten der Therapeuten erforderlich, wie aber auch die Motivation, der Wille und die Ausdauer sowie die Energie und Kraft der Stotternden, um sich durch eine massgebende Therapie durch Fachkräfte heilen zu lassen und sich auch selbst zu heilen.
Es gibt in bezug auf das Stottern Selbsthilfegruppen usw. sowie Fachmediziner und Fachpsychologen, wie auch fachlich gute Logopäden (besonders für Kinder), die sich intensiv mit Heilungsmöglichkeiten befassen und gute Erfolge erzielen. Solche lassen sich praktisch in allen zivilisierten Ländern finden. Diesbezüglich gute Fachkräfte sind auch dafür gebildet, bei den stotternden Patienten ebenfalls eine gesunde Gedanken-, Gefühls- und Psychewelt anzustreben, denn deren Gesundheit ist sehr bedeutsam für ein stotterfreies Sprechen. Weiter gibt es die ‹Europäische Gesellschaft der Stottervereinigungen ELSA› (siehe Internet), die zu kontaktieren sehr empfehlenswert ist.
Es gibt auch Tricks, um das Stottern durch eigene Initiative zumindest teilweise zu bezwingen, wie z.B. folgendes, das beachtenswert ist:

  1. Es können z.B. Austauschworte beim Sprechen benutzt werden, was besagt, dass wenn ein Wort nur stotternd hervorgebracht werden kann, dass es durch ein Synonym resp. durch ein anderes gleichwertiges Wort ersetzt wird, das ohne Stottern ausgesprochen werden kann.
  2. Weiter kann eine Änderung in bezug auf den Sprechrhythmus mit zahlreichen Unterbrechungen sowie mit verbalen Ablenkungsmanövern und unterstreichenden Hand- und Körpergesten sehr hilfreich sein, wodurch allgemein eine gewisse Sicherheit entsteht, auch in bezug auf das Sprechen, was sich auch auf die Zuhörenden auswirkt.
  3. Es ist zu empfehlen, langsam zu sprechen, denn es ist durch Forschungen klar bewiesen, dass durch das langsame Sprechen das Stimmlippentraining den Kehlkopfbereich lockert und dabei das Stottern abnimmt. Je schneller also gesprochen wird, desto mehr wird dadurch das Stottern gefördert.
  4. Angst vor dem Sprechen, Müde- und Gestresstsein müssen vermieden werden, wenn gesprochen werden will, weil diese Faktoren zu Unsicherheit sowie zur Unaufmerksamkeit beim Sprechen führen und das Stottern fördern.