Staub vergeht – Geist besteht

Dies eben dann, wenn das unermesslich höhere und feinere schöpferisch-geistenergetische Individual-Bewusstsein der Geistform empfindungsmässig arbeitet. Dadurch kann der Mensch als Teil aller Existenz individualmässig seiner selbst bewusst werden, und damit im Zusammenhang mit seiner Geistform auch als Teil des individuellen geistenergetischen Wir-Bewusstseins allen geistigen Lebens. Es ist aber nicht möglich, dass sich, so lange ich lebe, das schöpferische Individual-Bewusstsein meiner Geistform wie auch das schöpferische Individual-Bewusstsein von Jurijs Geistform über die Impulse der geistigen Speicherbänke treffen. Das ist auch nicht möglich, wie beispielweise im Traum, unter Hypnose, in Trance oder in der Meditation. Empfindungsmässig etwas wahrzunehmen ist dann möglich, wenn ich völlig losgelöst in stiller Betrachtung verweile und ich mich den alles verbindenden harmonischen Schwingungen der Ruhe hingebe. Dann kann ich aus meinen Erinnerungen an Jurij Impulse empfangen, weil alles und jedes aus Jurijs aktuellem Leben darin gespeichert ist, zumindest das, was erinnerungsmässig abgespeichert ist. So kann ich von ihm träumen und gedanklich-gefühlsmässig durch die Kraft meiner Liebe zu ihm auch die aus meinen Erinnerungen mich treffenden Impulse unserer aus wahrer Liebe erschaffenen Schwingungen erfassen, die mich tief berühren.

Das Suchen nach dem Verstorbenen

Ich denke jetzt so viel über das Todesleben nach, weil der ewig beständige Teil meines geliebten Jurij resp. seine Geistform nun im Jenseits verweilt und dort weiterevolutioniert, und weil ich ihn so sehr vermisse und grosse Sehnsucht nach ihm habe. Um die Erinnerung an ihn mit seinem ewig fortbestehenden Geist in Ehren zu bewahren, wie auch dessen Liebe in mir weiterhin empfinden zu können, suche ich in mir selbst, wie auch in allem Leben um mich herum, stets nach ihm. Und ich suche nach seiner Liebe und Sanftmut, nach seinem Verständnis, seiner Grosszügigkeit, Lebensfreude und Geduld, nach seinem Forschungsdrang, seiner Ausdauer, seinem Humor, seiner Menschlichkeit und nach allen weiteren hohen Werten, hochwertigen Eigenschaften, Fähigkeiten und Qualitäten, die ich im Laufe unseres gemeinsamen Lebens an ihm so sehr zu schätzen lernte, auf dass diese Werte mir als leuchtendes Vorbild erhalten bleiben und nie in Vergessenheit geraten. Genau solche Werte und vor allem die Liebe sind es, die einem aus dem tiefen Abgrund eines so schmerzlichen Verlustes wieder emporheben und wieder zum Leben hinaufführen. Im Englischen spricht man diesbezüglich von ‹growing pains›. Das heisst, dass das Wachsen und Heranreifen eines Menschen im Laufe des Lebens oft sehr schmerzlich ist. Dazu gehört vor allem der Verlust eines geliebten Menschen durch den Tod, der einen tiefen Riss in der Psyche der Hinterbliebenen verursacht. Daran vermag man jedoch zu wachsen und etwas Positives daraus zu gewinnen, wenn man nicht daran zerbricht, sondern durch die Verarbeitung des Verlustes darüber hinauswächst.