Der ‹Elternführerschein› – ein längst überfälliges Instrument

Der Unterricht selbst würde erteilt von entsprechend geschulten Lehrkräften. Schliesslich gibt es auf dem Arbeitsmarkt zurzeit genug arbeitslose Erzieher/-innen, und Sozialarbeiter/-innen, die (nach entsprechender Fortbildung) dankbar für so einen Job wären.
Dieses Modell wäre definitiv machbar und sollte schnellstens eingeführt werden! Natürlich verhindert diese Art von Präventionsmassnahme nicht jeden einzelnen Fall von Kindesmisshandlung. Aber es würden wahrscheinlich zu ca. 90% der Fälle vermieden werden, die darauf zurückzuführen sind, dass die Eltern nicht wissen, wie man Kinder überhaupt erzieht und erziehen muss (Stichwort ‹Grenzen›, um nur eines zu nennen). Dass freiwillige Elternkurse nicht greifen, weil sie fast nie von den Eltern besucht werden, die es tatsächlich nötig hätten, hat bereits bewiesen, dass es verbindliche und verpflichtende Massnahmen geben MUSS, damit sich etwas ändert.
Um nun dem ewigen Argument von: «Wer soll das bezahlen?» den Wind aus den Segeln zu nehmen, habe ich auch dafür einen machbaren Vorschlag. Sicher haben sich viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, jüngst darüber geärgert, dass das Land Nordrhein Westphalen 10 Millionen Euro für einen Werbeslogan für das Land ausgeben will und auch, wie man hört, etliche Millionen in das Umändern des Landeswappens gesteckt hat. Nein, ich schweife nicht vom Thema ab, denn ich will darauf hinaus, dass solche Aktionen absolut überflüssig sind. Wenn wir das Geld, das allein für diese und unzählige andere nicht minder zweit-, dritt-, viertrangige oder überflüssige und unwichtige Aktionen ausgegeben wurde und wird, in die Bezahlung von Lehrkräften im Fach ‹Erziehung› an den Schulen steckten, so könnte die BRD innerhalb von spätestens 5 Jahren flächendeckend mit solchem Unterricht versorgt werden, besonders wenn die Lehrkräfte als Teilzeitkräfte eingestellt oder nach der Übungsleiterpauschale bezahlt würden. Notfalls müssten einige andere (öffentliche) Gelder umverteilt werden. Aber das alte Sprichwort gilt immer noch, dass wo ein Wille, auch ein Weg ist.
Fakt ist jedenfalls, dass dringend etwas Wirksames getan werden muss, um die Kinder vor überforderten und erziehungsungebildeten Eltern zu schützen. Das kann jedoch nur geschehen, wenn man ALLEN (nicht nur zukünftigen) Eltern beizeiten das ‹Handwerk› beibringt, und zwar idealerweise BEVOR sie Eltern geworden sind.

Der ‹Elternführerschein› wäre so ein Weg. Sicherlich gibt es noch andere gangbare Methoden, und die sollten die Politiker endlich einmal einführen, sonst klebt das sprichwörtliche Blut der bis dahin noch getöteten Kinder auch an deren Händen.