Konsumgut ‹Liebe›...


...oder eine kurze Betrachtung über zwischenmenschliche Beziehungen, Partnerschaften und die zweifelhaften Vorstellungen von ‹Liebe›

Im Wesen jeder Blüte liegt die Vergänglichkeit und in jeder Begegnung der Verlust. In jeder Erinnerung liegt das Vergessen, in jedem Augenblick das Sehnen nach wahrlicher Liebe, nach Geborgenheit und einer harmonischen Verbindung, wie leider auch die Vergänglichkeit des Ganzen. Jeder einzelne Mensch sehnt sich danach, respektiert, geliebt, zärtlich berührt und angehört zu werden. Viele wünschen sich lebenslängliche Gefährtenschaften, treue Freunde, stabile, beständige Partnerschaften und ein einfühlsames Verstandenwerden. Der Mensch an und für sich ist ein soziales Wesen und benötigt allein schon aus dieser Tatsache heraus seinesgleichen. Zeitlebens ist er auf der Suche nach echten Verbindungen und sicherer Verlässlichkeit, auf die er sich in guten und in schlechten Zeiten verlassen und worauf er bauen und vertrauen kann. Im Laufe seines Lebens festigen sich seine Persönlichkeit und der Charakter, und er bildet sich seine Meinungen und Ansichten, wie sich auch seine Erkenntnisse, Einsichten und Erfahrungen und das Erleben mehren, aber auch Intoleranz und Vorurteile. Vielfach bildet sich der Mensch ganz schnell konkrete Vorstellungen, Idealbilder oder Visionen in bezug auf das Wesen und den Charakter einer Person, mit er sich zusammentun will oder die für ihn einfach eine neue Verbindung ist. Durch die eigene gute oder schlechte Lebenserfahrung, durch individuelle Neigungen, eingespielte Gewohnheiten und durch persönliche Eigenarten werden oftmals sehr hohe, selbstbezogene Ansprüche und Massstäbe in neue Begegnungen und Bekanntschaften gelegt. Fremde Persönlichkeiten und Charakteren möglicher neuer Bekanntschaften oder Freundschaften sollten im besten Fall so geartet sein, wie sie einem selbst eigen sind, und die andern sollten die gleichen Interessen verfolgen und gleiche oder ähnliche Ansichten vertreten. Gerne gibt sich der Mensch den Anstrich des höchsten Massstabes aller Perfektion, auch in bezug auf die Umgänglichkeit und Leutseligkeit.