Konsumgut ‹Liebe›...

Geht es dann aber um die persönliche Freiheit der Partner sowie um andere persönliche Dinge, die dem Partner nicht in den Kram passen, dann gibt es schnell einen Bruch in der Liebe, Trennung und Scheidung. Die genannte Art Liebe findet schon ein Ende, wenn die Namensgebung für Nachkommen zur Debatte steht, denn da prallen Welten aufeinander, weil alle Betroffenen andere Namensvorstellungen haben. Doch diese Liebe, die in Wahrheit nur eine Scheinliebe ist, endet auch dann, wenn Angehörige sterben und eine Erbschaft ansteht, denn dann bricht in der Regel bei vielen Erben die Gier nach Geld, Hab und Gut aus, was sehr oft zu Hass und Rachegedanken sowie zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führt.

Der verliebte Mensch, der keine Standhaftigkeit aufweist, gleicht einer wunderbaren, jedoch abgeschnittenen Blume, die, ins Wasser gestellt, für einige Tage um ihr Überleben kämpft und dann verwelkt und verdorrt. So ist es auch mit der vermeintlich ‹normalen› Liebe des Menschen. Wird diese an einen Mitmenschen ‹verschenkt›, eben lediglich in Form einer euphorischen Verliebtheit, die nur durch Gedanken und Gefühle zustande kommen kann, dann dauert diese ‹Liebe› nur für eine kurze Zeit, wonach dann unweigerlich die Verwelkung und das Abdorren erfolgt. Mit den Gedanken und Gefühlen werden vom Menschen Wünsche und Vorstellungen sowie auch Idealbilder erschaffen. Daraus erwachsen neue und weitere Bedürfnisse, Neigungen sowie Ansprüche und Einbildungen. Diese Dinge verlangen natürlich auch nach einer körperlichen, psychischen, gedanklichen und gefühlsmässigen Befriedigung. So wird der Kreislauf geschlossen, wodurch gemäss den eigenen Idealvorstellungen und Massstäben immer wieder gewisse gedanklich-gefühlsmässige Regungen einer ‹normalen› resp. vermeintlichen Liebe und Zuneigung für einen anderen Menschen kreiert und erschaffen werden. Diese gedanklich-gefühlsmässigen Regungen äussern sich vielfach als Strohfeuer einer Verliebtheit, die von Wunschvorstellungen geprägt ist und die keinerlei Gemeinsamkeit mit einer wahren empfindungsmässigen Liebe aufweist. Diese Tatsache schmälert jedoch in keiner Weise den Wert einer gedanklich-gefühlsmässigen Liebe, wenn diese tiefgründig von dauerhaftem Zustand und durch eine Bindung und ehrliche Zuneigung zu einem Menschen geformt ist. Tatsächlich bilden diese höheren Gedanken- und Gefühlsregungen erstlich die Wurzel zum Beginn der Entwicklung zur höchsten Liebeform, der Empfindungsliebe, die aus dem geistigen Bereich hervorgeht.