Lebenslänglich

Stolz trägt der Erpel sein buntes Gefieder, während sich seine Herzensdame zweckmässig und aus Gründen natürlicher Logik mit brauner Eintönigkeit begnügt. Keiner von beiden käme auch nur annähernd auf die Idee, die Partnerin oder den Partner bezüglich Style, Trend oder seines Habitus zu kritisieren oder zu bemängeln. Allein dieses natürlich-vorbildliche Verhalten würde manche menschliche Streitigkeiten und böse Auseinandersetzung vermeiden und manches Scheidungsgericht entlasten. Fast scheint es so, als wäre es dem Menschen oftmals einfacher und zuträglicher, wie die Tiere und das Getier nach den Gesetzen des Instinkt-Blocks zu agieren. Eine oberflächliche und unüberlegte Interpretation und Betrachtung dieser Zusammenhänge auf der Basis eines vermeintlich animalischen Vernunft- und Verstandesdenkens lässt jedoch sehr schnell falsche und irrige Schlüsse zu. Das vermeintlich logische, rücksichtslose oder liebevolle Verhalten des beschriebenen Geflügels oder anderen Getiers und Tieren basiert weder auf deren bewussten Gedanken und Gefühlsregungen noch auf kausal adäquaten Überlegungen einer Beziehungspflege. Es beruht einzig auf ihrem Instinkt und nicht, wie beim Menschen, auf einer bewussten Überlegung durch ein bewusstes Materiellbewusstsein.
Aus evolutiver, gefühlsmässiger, psychischer und bewusstseinsmässiger Sicht hat der Mensch bezüglich seines Liebeslebens eine andere Aufgabe als die faunaische Welt. Die gleich- oder gegengeschlechtliche Liebe und diesbezügliche Auseinandersetzungen mit einem Menschen sind aus gefühlsmässiger, psychischer und bewusstseinsmässiger Sicht eine sehr anspruchsvolle Schwerstarbeit. Dies vor allem auch darum, weil die Gedanken und Gefühle der Verliebtheit, Sympathie, der Zuneigung, des Verbundenseins und die liebevolle Zusammengehörigkeit sich über das Leben hinweg unter Umständen zur Bestimmung wandeln und zu einer wahrlichen Liebe und Liebeempfindung entwickeln können. Dadurch werden die Erdenmenschen oftmals mit ihnen weithin unbekannten Faktoren, Zusammenhängen, Auswirkungen und Gesetzmässigkeiten zur sogenannten Reinkarnation konfrontiert, wodurch ihnen auch die Liebe mit ihren zahlreichen Belangen während den kommenden Jahrhunderten noch immer ein ungelöstes Geheimnis bleiben wird.
(Buchempfehlung: ‹Wiedergeburt, Leben, Sterben, Tod und Trauer› – Der Tod gehört ebenso zum Leben wie das Leben zum Tod. Beide können ohne einander nicht existieren, weil sie voneinander dermassen abhängig sind wie das Wachsein und der Schlaf. Und wie der Schlaf eintritt, ohne dass der Mensch ihm entweichen kann, so tritt auch der Tod am Ende der Tage ein, ob der Mensch das nun will oder nicht. Ausgabe: 2004, 348 Seiten, A5, fadengebunden.)