Lebenslänglich

Mit Hilfe seines Bewusstseins, mit seinen Gedanken und Gefühlen vermag es bewusst Regungen wie Liebe, Zuneigung, Verliebtheit, Hingezogenheit, Zärtlichkeiten, Herzenswärme und Verbundenheit für einen anderen Menschen zu bilden, zu erfahren, zu erleben und zu pflegen. Der Mensch verfügt über die einzigartige Fähigkeit, das Zusammenleben und die Auseinandersetzung mit einem andern oder mit einer Gemeinschaft bewusst zu gestalten und zu formen, um daraus zu lernen und sich hilfreich in Gegenseitigkeit zu evolutionieren. Eine der wesentlichsten Aufgaben des Menschen im gesamten schöpferischen Weltenraum ist die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, denn diese sind letztendlich die grundlegende Basis zur Entwicklung des Wir-Bewusstseins. Daher hat auch der Erdenmensch noch während Jahrhunderten und Jahrtausenden das respektvolle, gleichwertige und ehrwürdige Zusammenleben sowie die Erkennung wahrer Liebe, der richtigen Gedanken und Gefühle zu erlernen. Solange er in seiner materiellen Körperlichkeit existiert, wird ihn die gefühlsmässige Liebe zu einem Wesen des gleichen oder anderen Geschlechtes begleiten und prägen. In diesem Lernprozess bildet die gleich- oder gegengeschlechtliche Partnerschaft, Freundschaft oder Lebensgemeinschaft usw. einen wesentlichen Kern und eine zwischenmenschliche Hauptaufgabe.
Selbst wenn sich das besagte Entenpaar im Sinne der Menschen niemals bewusst liebevoll in die Augen oder ins ‹Herz› des Lebenspartners zu blicken vermag, verkörpert es dennoch sinnbildlich einen uralten und tiefen menschlichen Wunsch, nämlich nach einer lebenslänglichen, liebevollen und tiefen Zuneigung, die eine beständige kraftvolle Verbundenheit, Nähe und Geborgenheit sowie das Gefühl der bedingungslosen und starken Zusammengehörigkeit geben. Für die Dauer seines instinktbestimmten Beisammenseins geht das Entenpaar gemeinsam wehrhaft seines Weges. Es meistert Stromschnellen, brennende Sommerhitze, eisige Winterkälte, tosende Wasser und zahlreiche Gefahren, wie durch räuberische Beutegreifer oder die Bedrohungen des täglichen Nahrungskampfes. Ohne es bewusst zu wissen oder zu ahnen, meistert es für eine bestimmte Dauer ein kurzes Partnerleben, zu dessen Bewältigung zahlreiche Menschen dieser Erde noch nicht fähig sind. Im Gegensatz zum Menschen ist sich das gefiederte Paar, gemäss seiner natürlichen Bestimmung, jedoch nicht unbedingt in einer lebenslänglichen Verbindung zugetan, wie dies zum Beispiel bei den Lemuren, Nymphensittichen, Pinguinen, Papageien, Schimpansen, Orcas oder den Elephanten usw. der Fall ist. Entgegen zahlreichen Menschen beklagen Enten sich nicht über vermeintlich verpasste Chancen, und sie trauern nicht um das Vergangene oder um misslungene und verlorene Partnerschaften, doch nutzen sie die Gunst der Gegenwart und die Gewissheit ihrer Zusammengehörigkeit und ihres Zusammenlebens. Auf ihre Art und Weise, und gemäss ihrer Gattung, sind sie durchaus fähig, gewisse Formen instinktmässiger Regungen füreinander zu entwickeln und zu erfahren, und wie auch der Mensch, suchen sie nach Nähe und Zärtlichkeiten zu ihresgleichen sowie nach deren Berührungen und Liebkosungen. Andererseits ist es aber für die Entenliebe selbstverständlich, keine einschneidende Eigenschaft oder charakterliche Veränderung vom andern zu fordern oder egoistische Ansprüche zur persönlichen Wohlgefälligkeit an die Gefährtenschaft zu stellen.