Das süsse Leben

Recherchiert man im Internet zu Aspartam und Süssstoffen allgemein, sind äusserst widersprüchliche Angaben und Hinweise zu finden. Die eine Seite findet, dass die Verwendung von Aspartam völlig harmlos sei, wie z.B. das BAG (Bundesamt für Gesundheit [Schweiz]) in folgender Empfehlung festhält: «Das Zusatzstoffpanel (AFC) der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) hat die Langzeitstudie über die Kanzerogenität von Aspartam der ‹European Ramazzini Foundation, Bologna› bewertet. In seiner Stellungnahme, die am Freitag, 5.5.06 im Rahmen einer Pressekonferenz in Rom vorgestellt wurde, kommt das Expertengremium zum Schluss, dass auf der Basis aller zurzeit zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Studien keinerlei Notwendigkeit besteht, weder an der Sicherheit von Aspartam zu zweifeln noch dessen kürzlich festgelegten ‹Acceptable Daily Intake (ADI)› von 40 mg/kg Körpergewicht in Frage zu stellen. Das Panel weist auch darauf hin, dass die Aufnahmemenge von Aspartam in Europa mit 10 mg/kg Körpergewicht weit unter dem festgelegten ADI-Wert liegt. Das BAG stimmt mit der Bewertung der EFSA-Experten überein und sieht keinen Handlungsbedarf. Wir werden die Entwicklung sowie mögliche weitere Studienresultate zur Sicherheit von Aspartam zusammen mit der EFSA weiterhin verfolgen und bei Bedarf unsere Bewertung anpassen.»

Andere Seiten warnen eindringlichst vor der Verwendung von Süssstoffen wie Aspartam, Cyclamat und Saccharin aufgrund ihrer Wirkungen im Stoffwechsel, und einige gehen derart weit, dass sie sogar vom Gebrauch von Zucker abraten, weil auch dieser für unseren Stoffwechsel unzuträglich, wenn nicht gar gefährlich sei. Mit dem Argument, dass frühe Menschheiten den Zucker ja auch noch nicht gekannt hätten, versuchen sie den Leser dazu zu animieren, wieder in die Felsenhöhle zurückzukehren und sich am besten auch gleich wieder in Felle zu kleiden!
Recherchiert man neutral und wertet die gefundenen Tatsachen vorurteilslos aus, dann ist das Ergebnis sicher, dass man tunlichst auf Süssstoffe verzichten sollte, soweit das machbar ist. In Anbetracht dessen, dass Süssstoffe zur Zeit in weit über 9000 Lebensmitteln Verwendung finden, ist wohl nicht zu vermeiden, dass wir solche aufnehmen, ausser wir würden uns dazu entschliessen, keinerlei ConvenienceProdukte (Fertignahrung oder teilweise vorgefertigte Nahrung) mehr zu uns zu nehmen, was aber nur schwerlich konsequent durchführbar ist – ausser wir würden uns päpstlicher als der Papst gebärden, was weder vernünftig noch langfristig umsetzbar ist. Hinzu kommt, dass auch tiefgekühlte Lebensmittel wie Tiefkühlgemüse oder Tiefkühlfrüchte und -beeren, tiefgekühltes Fleisch und Fisch zum Convenience Food gezählt werden und diese können wir durchaus bedenkenlos verwenden, wenn sie nicht in irgendeiner Art und Weise teilzubereitet sind. Süssstoffe und Zuckerersatzstoffe sind heute in der Lebensmittelindustrie wichtige Konservierungsstoffe und Geschmacksverbesserer, weshalb wir uns unserer Gesundheit zuliebe genau überlegen sollten, was wir unserem Körper zumuten wollen und was nicht.