Glaube und Gott

Der Gläubige lebt im Wahn, dass Gott alles Böse, alles Übel und jede Art von Unbill verhindere, wenn nur an ihn geglaubt und zu ihm flehentlich gebetet werde. Und Gott, so glaubt der Gläubige, verhindere, dass er im Leben keine Sicherheit habe und sich nicht wie eine treibende Feder im Wind fühle. Und tatsächlich ist es so, dass der gläubige Mensch immer einen Grund dafür haben will, was ihm zustösst. Wo er aber keinen Grund erkennen kann, hält sich der Gläubige an seinen Glauben an Gott und an die Einbildung, dass es göttliche Fügung sei. Wo für etwas kein Grund zu erkennen ist, hält sich nicht nur der einzelne Gläubige, sondern halten sich in der Regel alle Gottgläubigen an den Glauben, dass die entsprechenden unverständlichen Begebenheiten das Werk und der Wille Gottes als Welten- und Schicksalslenker seien, die einfach hingenommen werden müssten. Und sie meinen, ihr Leben folge einem wohlüberlegten und durch Gott bestimmtes Geschick, dem sie ausgeliefert seien, weil ihre Vorstellung einer höheren Ordnung, Absicht und Bestimmung sie beruhigt. Auf diese Weise das Leben auf einen Gott auszurichten, gibt dem Gläubigen einen Sinn, auch wenn dieser äusserst trügerisch ist. Durch diesen trügerischen Sinn bekommt das Leben des gläubigen Menschen aber eine falsche Bedeutung und wirre Struktur. Der Gläubige trügt sich selbst und meint, dass sein Leben über den Tod hinaus Bestand habe, so er glaubt, es würden sich für ihn himmlische Verheissungen entwickeln, und genau dadurch entsteht ein weiterer Grund zum demütigen Glauben, weil nämlich angebliche göttliche Gebote und religiöse irdische Lebensregeln allmählich alle Vernunft zerstören. Es erfolgt nur noch eine Gestaltung einer Beziehung zwischen dem imaginären Gott und dem gläubigen Menschen. Gleichzeitig erwächst daraus ein System religiöser Ethik und Moral, das die Verhältnisse unter den Menschen regeln soll, wobei auch gottbefohlene Strafen – bis hin zum Mord – als ethisch und moralisch als richtig behauptet werden. Der Mensch der Erde ist leider in bezug auf Glaube, Gott, Religionen und Sekten verstandes- und vernunftlos sowie unlogisch denkend und zudem eigensinnig, folglich er sich von den religiösen und sektiererischen Glaubensgebilden nicht lösen will, in denen er sich schon seit alters her verfangen hat.
SSSC, 24. Januar 2009, 23.23 h
Billy