Glaube und Gott

Im ganzen Universum gibt es kein Tier oder ein Getier, das einem religiösen oder sonstigen Glauben verfallen ist, und also gibt es auch keines, das an einen Gottschöpfer, an Götter, an Heilige, an Engel, an einen angeblichen Gottschöpfersohn betet. Wahrlich, einzig und allein der Mensch kennt Beten und Glauben, weil er von bewusster sowie unbewusster Angst und Furcht, von Hoffnungen und von Begierden gepeinigt wird. Die Tiere und das Getier hingegen erleben nur Schreck, Panik, Schmerz und Stress sowie körperliche und instinktmässige Reaktionen auf Bedrohung. Tiere und das Getier allgemein kennen nicht die Kategorien des Möglichen, des Bestimmenden, Abwägenden und des Logischen, denn alles in ihnen wird durch ihren Instinkt bestimmt. Allein der Mensch hat Verstand und Vernunft, eine Ratio, durch die er sich seiner Selbst bewusst ist und all seine Gedanken und Gefühle sowie Handlungen und Taten bewusst abwägen, bestimmen und in logischer Folge zur Geltung bringen und durchführen kann. Was der Mensch aber nicht ergründen und nicht verstehen kann, erregt in ihm Angst oder Furcht.
Seit Urzeiten fragt sich der Mensch, wer den Tag beendet und die Sonne untergehen lässt, woher Wind und Regen, Schnee, Hagel, Blitz und Donner sowie all die Unwetter, Dürren, Missernten, Unfälle, Krankheiten und Seuchen kommen. Seit jeher spürt er die Macht der Elemente und starrt verständnislos ins Dunkel, in dem er hofft, das als Antwort zu finden, wonach er fragt. Und Tatsache ist dabei, wenn lange genug ins Dunkel gestarrt wird, dann zeigen sich darin vielerlei Dinge – erhoffte Trugbilder, Visionen und allerlei sonstige Dinge.
Dadurch gelangen all die den Menschen bewegenden Elemente, die er zu ergründen sucht, scheinbar zu Erklärungen, die sich ihm in Form von Figuren, Gestalten, Namen, Gesichtern und Eigenschaften usw. aufdrängen. Auf diese Weise ist auch Re, der Sonnengott der Ägypter, Thot, der Gott des Mondes, der Feuergott Agni der Hindus und Indra, der Gott des Regens usw. entstanden. Es sind aber auch Menschen erstanden, die sich als Gottheiten ausgegeben haben und ihre Gläubigen mit irren Lehren bezirzten und in die Irre führten. So kam es nach und nach, dass die Menschen der Erde alles mit Göttern und Götzen bevölkerten, den Himmel und die Erde, das Wasser und Erdreich, die Quellen, Bäche, Flüsse, Ströme, Seen und Meere, wie aber auch die Wälder, Dschungel, die Berge und Wüsten, die Luft, die Winde, den Blitz und den Donner und alles erdenklich Mögliche. Durch diese Gottheiten, Götzen und durch angebliche geistige Wesenheiten usw. versuchte und versucht der Mensch seit alters her all das zu erklären, was existiert, was geschieht, was geboren wird, sich wandelt und vergeht. So ist Gott und sind die Götter und Götzen das Mittel zum Zweck, den angst- und furchtgepeinigten Verstand zu besänftigen und in völliger Unvernunft in noch unvernünftigeren und unlogischeren religiösen Irrlehren Halt und Verantwortung zu finden.