Hass macht den Menschen zum Unmenschen

Kleinste und banalste Vorkommnisse und Situationen usw. entladen sich im Ärger ungebremst in Aggression und Wut, der Realität des Daseins völlig entfremdet und dermassen, dass die Mitmenschen usw. tendenziell resp. der allgemeinen Entwicklung entsprechend nur noch als Feinde gesehen werden. Im günstigen Fall werden die andern Menschen einfach als Idioten beschimpft, insbesondere dann, wenn ihnen durch den Hass ein asoziales Verhalten angelastet wird. Und genau das beweist, dass äusserst viele Menschen zumindest in geringer Form in sich selbst vom Hass betroffen sind, jedoch in einer kleinen Art und Weise, die nicht zu Gewalt und sonstig schweren Aggressionen führt, jedoch davon zeugt, dass in ihnen eine paranoide Phantasie sowie Gedanken und Gefühle des Hasses am Werk sind.
Hass führt auch zur Rache und Vergeltung, wobei die Antriebskräfte derselben nicht selten auch in sadistischen Formen zur Geltung kommen. Das geschieht besonders darum, weil durch den Hass im Körper ungeheure Stressreaktionen ausgelöst werden, die im Zusammenhang mit negativen Gedanken und Gefühlen sowie durch daraus entstehende Aggressionen ungeheure Mengen von Energie verschlingen. Der Effekt davon ist der, dass eine körperliche sowie bewusstseinsmässige und gesamtmentale Erschöpfung erfolgt, was wiederum zu neuem Frust, zu neuer Wut und zum Steigern des Hasses und der Aggressionen führt. Das hat zur Folge, dass der Hass, wenn er erst einmal erschaffen ist und ausbricht, alles in seine Macht reisst und beherrscht. Dabei spielt auch ein neurologisches Pendel im Gebiet eines relativ kleinen, jedoch bedeutsamen Kerns im Zwischenhirn, dem Hypothalamus, eine wichtige Rolle. Dieser nämlich reagiert auf ein bestimmtes Stresshormon, schüttet jedoch umgekehrt auch grosse Mengen des Stresshormons Cortisol aus. Und das geschieht eben dann, wenn der Mensch unter Druck und in Stress gerät. Die Hemmschwelle wird dabei um so niedriger, je öfter Wut, Rache und Kränkung usw. einen Rückkopplungsprozess hervorrufen. Alles ist immer nur situationsbedingt und eine Frage der Zeit, um eine Rückkopplungsreaktion zwischen dem Aggressionszentrum und dem Stresshormon hervorzurufen, wodurch der Mensch dann ausrastet. Und damit das geschieht, reicht bereits eine winzig kleine Konfliktsituation irgendwelcher Art.
Interessanterweise ist festzustellen, dass sich der kleine, minimale oder der boden- und grenzenlose Hass im Kopf des Menschen auch dann fortsetzt, wenn er vom Ganzen nichts bemerkt, weil der Hass nämlich auch in ungewollter Weise auftreten und aus dem Versteckten heraus agieren kann. Bereits unbewusste Wahrnehmungen auf verhasste oder sonstwie unbeliebte Menschen, Objekte, Pflanzen, Gegenstände, Tiere und Dinge aller Art rufen unkontrollierte Reaktionen in den Augen hervor, wie z.B. eine Iris-Verengung. Auch der Puls und der Blutdruck verändern sich, wie auch Schwitzen und ein steigender Hautwiderstand Zeichen des Hasses sein können. Doch nicht genug damit, denn Hass kann auf einen mental labilen und schwachen Menschen ansteckend wirken, und zwar insbesondere dann, wenn er unter Stress steht. Dabei muss jedoch verstanden werden, dass Stresshormone nicht die eigentlichen Auslöser von Feindseligkeit sind, jedoch in hohem Masse dazu beitragen.