Europas wahre Aufgabe ...

Weiterhin muss man auch sagen, dass Europa durch die sechzigjährige Beeinflussung militärischer, wirtschaftlicher und kultureller Art, die einer Kolonisierung durch die USA gleichkommt, seine eigene Identität und sein Selbstbewusstsein teilweise verloren hat, weil die Amerikanisierung in allen Bereichen der Gesellschaft und des Lebens Fuss gefasst hat. Alles, was aus Amerika kommt, ob blöde Moden und Tendenzen, gewaltverherrlichende und inhaltsleere Filme, TV-Sendungen und Computerspiele, ob lärmende Musik oder gesundheitsschädliche Sportarten und Essgewohnheiten sowie sonstige Verhaltensweisen, wird automatisch nachgeäfft und übernommen, ohne zu bedenken, was all das an unheimlichem Identitäts- und Eigenwertverlust sowie an kultureller Gleichschaltung bedeutet. Auch in bezug auf die Sprache ist das leider der Fall, denn aus dem Amerikanischen oder Englischen stammende Worte und Ausdrucksweisen werden immer öfter und in immer grösserem Masse übernommen, in Umlauf gesetzt und in die eigenen Sprachen integriert, so dass die ursprünglichen Wortwerte dadurch verdrängt und ersetzt werden oder verlorengehen, was im Endeffekt zu einer steigenden Vermischung und Verarmung der Sprache führt.

Deshalb wäre es höchste Zeit, dass Europa wieder zu sich selbst und zu seinen eigentlichen Werten finden und sich dazu bekennen würde. Es sollte erkennen, dass seine Aufgabe als Völkergemeinschaft darin liegen sollte, so hohe Werte wie Frieden, friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Völker und Kulturen, Toleranz, Gerechtigkeit, Weitsichtigkeit, Weisheit, vernünftiger Beitrag zur Weltfriedenssicherung im Sinne der gewaltsamen Gewaltlosigkeit, aktiver Umweltschutz und Überbevölkerungsreduzierung durch eigenes vorbildliches Handeln und durch effektive Pflege exemplarisch zu verkörpern, vorzuleben und in die tägliche Praxis umzusetzen. Doch das tun die meisten Staats- und Regierungsverantwortlichen (mit wenigen Ausnahmen) nicht, weil sie noch immer in der Wahnvorstellung gefangen sind und die gefährliche Illusion hegen, dass eine unlösbare Bindung an US-Amerika und eine ewige Unterwerfung unausweichlich, unverzichtbar und sogar im Interesse Europas sei. Eine solche Verhaltensweise ähnelt der eines Sohnes, der sich von der Bevormundung seines Vaters nicht lösen will und kann und daher immer abhängig von ihm bleibt. US-Amerika ist aber kein guter und weiser Vater, sondern ein skrupelloser, versklavender und nur nach der eigenen Macht ausgerichteter Herrscher, der höhnisch auf seine dummen Untertanen herabblickt.