Alte Wunden, Einmischung und üble Fama resp. Gerüchte

Dadurch glaubt er, lediglich nach vorbestimmten Gegebenheiten und Vorgängen handeln zu können, wie diese durch vermeintlich schicksalsbestimmende Mächte wie Götter, Geistebenen oder Heilige auch durch die Vergangenheit für ihn bestimmt worden seien. Tatsächlich prägen vergangene Geschehen den Menschen in vielfacher Form. Im Umgang mit der Vergangenheit sind jedoch vielmehr die erlangten Erkenntnisse von Wichtigkeit, nicht jedoch die Geschehen selbst, mit denen diese erlangt wurden. In der Regel trauert der Mensch um vergangene Situationen, um Menschen, Erlebnisse und Ereignisse, und er macht diese für seine gegenwärtigen Handlungen und Lebenskonstellationen verantwortlich, was grundlegend falsch ist. Dazu steht im OM, Kanon 30, Vers 102: ‹Es weinen und jammern aber nicht die Weisen über verlorene Dinge, und also nicht über die lange Gestorbenen und über Geschehen der Vergangenheit.›
Zahlreiche ‹normale› Menschen leben mit Erinnerungen oder Traumata aus ihrer Kindheit oder Jugend und lassen sich von diesen in bösartiger Weise bis in ihr gegenwärtiges Leben beherrschen. Sie verstehen oder vermögen es nicht, aus eigener Kraft die schweren Tore vergangener Zeiten hinter sich zu schliessen, wodurch sie unaufhörlich alten Stürmen Raum und Platz für deren vernichtende Kräfte bieten. Dadurch liegen diese Menschen in ständigem Kampf gegen Kummer, Schwierigkeiten und Trauer alter Tage. Sie wähnen sich von Vergangenem in der Form gesteuert und beeinflusst, dass sie derenthalben zu leiden hätten. In gewisser Weise wird dieser Annahme und Auffassung Recht gegeben, wenn die eigenen illusorischen Phantasien, Falschannahmen und irrealen Vorstellungen bewusst genährt, angenommen und durch die Macht der Gedanken zur Verwirklichung gebracht werden. Irrtümlich werden alle Gefühlsregungen, Reaktionen oder persönlichen Handlungsweisen in einem adäquaten resp. entsprechenden Zusammenhang mit den Geschehen der Vergangenheit gedeutet. Die Betroffenen vergessen dabei vielfach, ihr Leben in der Gegenwart bewusst zu kontrollieren, zu bestimmen und zu leben, um zu lernen, die Vergangenheit lediglich in neutral-positiver Art und Weise aus der Ferne zu betrachten. Darum, Mensch der Erde, sei Dir in jeder Sekunde deines Lebens folgender wichtigen Tatsache bewusst: Achte und ehre die Vergangenheit, doch lasse sie in gebührender Weise ruhen. Nutze das Wissen, die Weisheit sowie die Erkenntnisse, Erfahrungen und deren Erleben, um dich durch sie belehren zu lassen; doch mache dich niemals zum Leibeigenen und zum Sklaven jener Dinge der Vergangenheit, die niemals mehr zu ändern sind – ansonsten du dir in deinen Gedanken und in deinem Gefühlsleben sowie in deiner Psyche und in deinem Bewusstsein die Hölle auf Erden bereitest, denn diese ist nicht ein Ort, sondern dein innerer Zustand.