Alte Wunden, Einmischung und üble Fama resp. Gerüchte

Millionenfach werden täglich die individuellen Charaktere, die Privatsphären und Denkweisen sowie die äusserlich-körperliche Erscheinung, die subjektiven Eigenschaften oder die ureigene Persönlichkeit der Menschen von Aussenstehenden kritisiert, unbillig bemängelt, beleidigt, missachtet, erniedrigt oder herabgesetzt. Es wird über Menschen gelästert und üble Nachrede betrieben, ebenso werden Gerüchte und Verleumdungen zu persönlichen Belangen oder intimen Angelegenheiten verbreitet. Dadurch werden das Bewusstsein und die Psyche der Geschmähten und Bedrängten in Not und Verzweiflung getrieben, ihre persönliche Freiheit und die Entwicklung sowie ihr Gefühlsleben beschnitten, verletzt und in ihrer Entfaltung beeinträchtigt. Der Psychoterror Ausübende kennt vielfach keine Grenzen und geht buchstäblich über Leichen, was die vielen Suizide bezeugen.
Die zahlreichen Unarten einer böswilligen Einmischung oder diktatorischen Bevormundung anderer Menschen lassen sich in alltäglichen und in scheinbar banalen Situationen finden; so ist jede unerwünschte und ungerechte Kritik, jede verfehlte Einmischung, schmähende Blicke sowie jede Verleumdung oder Verurteilung fremder Handlungsweisen, Gewogenheiten und Neigungen, fremder Geschmacksrichtungen, Reden oder des Aussehens der Person ein klarer und einmischender Übergriff auf die Unberührbarkeit, Integrität und Ehre oder die Intimsphäre des anderen Menschen. Die körperliche Gestalt, das Auftreten, die Ausdrucksweise, Sprache und die gesamte Persönlichkeit sowie der Charakter sind das Produkt lebenslanger Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse usw., und diese Faktoren stehen für das Wohlbefinden sowie für die Werterhaltung und die Standhaftigkeit der jeweiligen Person. Das körperliche, psychische, gefühls-, und bewusstseinsmässige Befinden eines Menschen basiert auf zahlreichen Faktoren und wird von mannigfaltigen inneren und äusseren Einflüssen und Vorgängen geprägt. Viele Menschen verfügen jedoch nicht über die nötige Stärke und Kraft, wie sie die Geisteslehre lehrt, um sich gegenüber Angriffen auf ihre psychische, persönliche und charakterliche Verfassung und das Gedanken- und Gefühlsleben zu wehren.
Unlautere Ehre-Kränkungen und üble Nachreden zeugen beweisbar von einer grossen Charakterlosigkeit. Sie sind die vordergründige Kaschierung eigener Unzulänglichkeiten und Charakterschwächen. Die Hechelei und Einmischerei sind Ausdruck unüberlegter und respektloser Plapperei und Selbstüberschätzung. Kein einziger Mensch hat das Recht, irgendwelche andere Menschen zu verurteilen, blosszustellen, zu bevormunden oder aus welchen Gründen auch immer in irgendeiner Art und Weise zu erniedrigen.
Die Gleichwertigkeit als Grundsatz menschlichen Zusammenlebens verlangt den nötigen Respekt, die Ehrfurcht und den gebührenden Anstand gegenüber den Mitmenschen – gleichgültig, ob es sich dabei um Kinder, Frauen oder Männer handelt.
Das Gebot der Unberührbarkeit sowie der absoluten Nichteinmischung in fremde Händel, fremde Angelegenheiten, Entwicklungen, Sachverhalte oder Geschehen sowie in fremde Gedanken, Meinungen und Gefühle, wenn diese gesamthaft des Rechtens sind, ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine friedliche Koexistenz.