Gedanken über den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht

Durch den inkarnationsbedingten körperlichen Wandel des menschlichen Geschlechts werden theoretisch aus den männlichen Unterdrückern in wechselnder Folge einer neuerlichen Geburt weibliche Unterdrückte. Das ist eine Tatsache, die jedoch in dieser Form nur theoretisch und als bessere Veranschaulichung in dieser Art und Weise betrachtet werden kann. Dies darum, weil mit jeder neuen Inkarnation in einem weiblichen oder männlichen Körper auch ein neues Bewusstsein gebildet wird. So gesehen und bildlich betrachtet, kann sich also weder ein Schmied, Schuster oder Schreiner von Berufs wegen gegen die Näherin, die Magd oder eine einfache Melkerin erheben, weil er theoretisch in einem folgenden Leben als neue Persönlichkeit ebenfalls als eine solche geboren werden könnte. Somit zeugt die Erniedrigung und Missachtung des weiblichen Geschlechtes durch die Männer einen Bumerangeffekt, dessen Auswirkungen letztendlich immer mit verheerender Gewalt auf die Urheber zurückgeworfen werden.

Selbstredend kann die Unterdrückung und Knechtschaft der Frauen nicht einfach pauschalisiert oder generalisiert werden, denn das schöpferische Prinzip des Strebens und des Vorwärtskommens fordert auch auf dieser Erde ihren Tribut. Tatsächlich lassen sich in religiös, philosophisch, politisch oder ideologisch unabhängigen männlichen Kreisen immer mehr rechtschaffene und gewissenhafte Menschen finden, die sich dieser Unbill und Ungerechtigkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht bewusst geworden sind und an der Seite der Frauen für deren Rechte kämpfen. Gegenwärtig sind jedoch auch diese Männer - weltweit betrachtet - noch eine unscheinbar kleine Minderheit, doch sie haben gelernt, die Frauen als gleichwertige, ebenbürtige und gleichberechtigte Mitmenschen zu achten, zu respektieren und zu ehren, und auch sie haben eine durchaus schwierige Vorreiter-Rolle zu erfüllen. Leider lassen sich aber im alltäglichen Leben mit Leichtigkeit sehr viele Situationen finden, in denen das weibliche Geschlecht in irgendeiner Art und Weise benachteiligt, degradiert, unterdrückt, unterprivilegiert, mit Vorurteilen behaftet oder nicht ernstgenommen wird. Infolge dieser jahrtausendealten und schäbigen Tradition werden und wurden im Gegenzug von den Frauen gewisse männerfeindliche und ihrerseits ungebührliche Verteidigungsstrategien entwickelt. Diese haben letztendlich wiederum zu einem unrühmlichen Krieg der Geschlechter, zu Misstrauen und Ablehnung untereinander geführt. Millionen Männer unterdrücken und versklaven die Frauen, zahlreiche Frauen generalisieren und hassen dafür die Männer. Das ist eine denkbar schlechte Basis und unglückliche Voraussetzung für eine gute evolutive und gemeinsame Entwicklung zu Beginn des dritten Jahrtausends.

Vordergründig werden in den vermeintlich zivilisierten Nationen und Ländern die verschiedensten Gesetze und Richtlinien zur Gleichwertigkeit der Geschlechter geschaffen. Allein die Notwendigkeit solcher Gesetzartikel und Rechtsprechungen zeugt von einer offensichtlich vorherrschenden gesetzwidrigen und unterdrückenden Denkweise und Grundhaltung seitens des männlichen Geschlechts. Menschliche Gesetze und Paragraphen dienen einer Gesellschaft oder einer Zivilisation zur Regulierung und Berichtigung eines devianten resp. vom Weg abgehenden und normwidrigen Verhaltens. Eine alte Weisheit besagt nicht umsonst: «Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter.» Jegliche menschlichen Gesetze zur Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit von Mann und Frau zeugen also im Grunde genommen davon, dass gewisse Menschen nur durch äusseren Zwang und die Erziehung durch die Jurisprudenz zur Akzeptanz und Einhaltung dieser grundlegenden Menschenrechte der Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung angehalten werden können. Das Bewusstsein der Gleichwertigkeit entspricht im menschlich-irdischen Denken keiner natürlichen Gegebenheit und muss gegenwärtig durch menschliche Gesetze erzwungen werden. Diese juristische Realität zeigt, dass im Denken, in den Gefühlen und im Handeln der Erdenmenschheit - vor allem im Bewusstsein der Männer - noch immer ein gewisses Ungleichgewicht sowie Ablehnung und eine Voreingenommenheit über die Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung und Gleichbehandlung der Geschlechter besteht. Für einen schöpfungsorientierten und schöpfungsbewussten Menschen sind derartige menschliche Gesetzgebungen überflüssig, denn in den schöpferischen Gesetzen und Geboten ist die Gleichwertigkeit von Frau und Mann als eines der obersten Prinzipien selbstverständlich.