Schöpfung oder Zufall? - Wer hat die besseren Argumente?

Was ist von dieser Argumentation zu halten?

1. Zunächst einmal ist feststellbar, dass mit einer solchen Argumentation der «Ursachen-Zufall» in Form einer «creatio ex nihilo» verteidigt wird, was generell ein unsinniges Unterfangen darstellt.

2. Ausserdem ist eine solche Argumentation auch noch falsch. Richtig ist zwar, dass wir die exakte Zusammensetzung des ersten Lebewesens nicht kennen, wobei der DNA-Experte ROBERT SHAPIRO aber davon ausgeht, dass mindestens 600 Atome für das kleinste und überhaupt nur vorstellbare Lebewesen, einen Replikator, notwendig wären. Klingt nicht viel, aber Wahrscheinlichkeitsberechnungen für das wirklich ‹zufällige› Zusammenfügen von 600 Atomen aufgrund eines Ursachen-Zufalls ergeben folgendes:

Wir wollen unseren Affen tippen lassen: ‹to be or not to be: that is the question›, was 40 Zeichen hat. Die Chance sinkt dann auf 1 zu 4540 oder etwa 1 zu 1066. Diese Zahl ist zehnmillionenmal grösser als die der Versuche, die maximal für das zufällige Entstehen eines Replikators auf der Früherde zur Verfügung steht. Die Chance, dass Charlie (der Affe) richtig eine Passage von 600 Zeichen tippt, ist 1:10 992

(Der Zufall wurde in diesem Fall durch einen Affen simuliert, der durch ‹blindes› Klopfen auf die Tasten einer Schreibmaschine einen vorgegebenen Absatz von 600 Buchstaben richtig schreiben soll.)

Auf der Grundlage von 600 notwendigen Atomen sind also sehr wohl aussagekräftige Berechnungen möglich, denn wichtig ist einzig und allein, dass die 600 Atome einen ‹Sinn› ergeben. Dies bedeutet, dass sich die 600 Atome zu etwas zusammenfügen müssen, bei dem die Summe der Einzelteile etwas Grösseres in Form eines funktionierenden Ganzen ergibt.

Bei Wahrscheinlichkeitsberechnungen kann dem imaginären Affen also durchaus ein Satz v o r g e g e b e n werden, denn es besteht kein Unterschied, ob mit 600 Buchstaben die Funktionsweise eines Motors, einer Dampfmaschine oder die eines ersten Lebewesens beschrieben und dargestellt wird. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Beschreibung hinsichtlich Satzbau und Wortwahl einfacher oder komplizierter ausfallen mag, wobei wir beim Bauplan für ein erstes Lebewesen sicherlich von einem relativ komplizierten und auch längeren Satz ausgehen können.