Träume sind keine Schäume
Am Freitag, den 6. April 2006, drei Tage nach der Rückkehr von meiner Deutschlandreise, besuchte ich das Semjase-Silver-Star-Center, um in der Druckerei zu arbeiten. Das Auto stellte ich auf dem oberen Parkplatz ab. Vor dem Hauseingang traf ich Billy, der den Blumengarten vor dem Haus betrachtete und ein paar Worte mit Madeleine, die aus ihrem Zimmerfenster herausschaute, wechselte. Als wir uns begrüsst hatten, sagte Billy zu mir, ich käme wie geschliffen, dabei bat er mich, mit ihm ins Haus zu kommen. In der Küche, wo inzwischen auch Madeleine und eine Weile später auch Jacobus eintrafen, standen eine riesige Schachtel Bananen und andere Lebensmittel. Billy zeigte mir die einzelnen Sachen und erklärte mir, dass ich so viel von allem mitnehmen könne, wie ich wolle. Danach fragte er mich, ob ich auf meiner Reise nach Berlin - wohin ich erstlich wollte - einen Umweg über Leipzig und Moskau gemacht habe, wobei er das Moskau natürlich gegensätzlich zu Leipzig nicht ernst meinte. Diese Bemerkung machte mich stutzig, weil ich ja tatsächlich in Leipzig war, was er aber nicht wissen konnte, weil ich ihm davon noch nichts gesagt hatte. Also verspürte ich das Bedürfnis, ihm von der leidigen Sache, die mir in Leipzig zugestossen war, zu erzählen. Ich fing also meine Erzählung mit den Worten an: «Es ist mir auf meiner Ferienfahrt eine dumme Sache zugestossen», worauf Billy meinte, das wisse er schon, denn ich hätte mit meinem Auto in Leipzig beinahe eine alte Frau gerammt. Ziemlich erstaunt über seine Bemerkung erzählte ich ihm, dass ich tatsächlich einen Beinahezusammenstoss mit einer älteren Frau am Stadtrand von Leipzig fabriziert hatte. Einerseits war ich völlig perplex, und andererseits verspürte ich auch eine Erleichterung in mir, dass Billy von der Sache wusste, wobei ich aber vermutete, dass mich vielleicht Ptaah während meiner Reise beobachtet und ihm vom Vorfall erzählt haben könnte. Woher sonst sollte er über diese Angelegenheit informiert worden sein, sicherlich nicht von meiner Mutter und auch nicht von Frau Mahler und ihrer ältesten Tochter vom Restaurant Sternen in Fischingen, denen ich von meinem Missgeschick erzählt hatte. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass BEAM durch sie davon erfahren hatte. Das war tatsächlich auch nicht der Fall, wie er mir bestätigte. Also fragte ich ihn weiter, ob denn die alte Frau, die durch mein abruptes Einlenken von der Seitenstrasse in die Hauptstrasse auf die Bremse trat, vom nachfolgenden Auto angefahren worden sei. Darauf meinte er: «Sehr wahrscheinlich nicht, denn etwas Derartiges habe ich nicht gesehen.» Diese Antworte erstaunte mich und zudem wusste er also über die Sache sehr genau Bescheid. Diese Tatsache brachte das Fass meiner Verwunderung und Neugier zum Überlaufen, weshalb ich ihn fragte, ob ihm denn Ptaah von der Sache erzählt und dieser mich beobachtet habe. «Nein, nein», erklärte er daraufhin, dieser habe bestimmt keine Zeit dafür gehabt, mich auf meiner Ferienfahrt zu beobachten. Nein, er habe die ganze Angelegenheit geträumt und ich hätte wirklich riesiges Schwein gehabt, dass nichts Schlimmes passiert sei. Als ich später in der Druckerei arbeitete und noch immer verwundert war von der Tatsache, dass Billy über meinen unangenehmen Zwischenfall vollumfänglich Bescheid wusste, kam in mir der Gedanke und die damit verbundene Frage hoch, wann Billy wohl diesen Traum gehabt habe. Als ich ihn nach Abschluss meiner Tätigkeit in der Druckerei mit dieser Frage behelligte, sagte er nach kurzem Nachdenken, am Freitagmorgen. Es könne aber auch am Samstag- oder Sonntagmorgen gewesen sein. Ich könne ja einen kleinen Artikel über diese Geschichte schreiben.