Die päpstliche Missachtung...

Keine heiligen Weihen mehr für Homosexuelle

Der Vatikan weist die Bischöfe in aller Welt an, Anwärter auf das Priesteramt mit einer ‹sexuellen Störung› nicht mehr zu weihen.

Tages-Anzeiger, 24.11.2005

Vatikan will keine unkeuschen, homosexuellen Priester.

Tages-Anzeiger, 23.11.2005

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen besteht aus politisch gebildeten Führungskräften unseres Planeten und somit also in gewissem Sinne aus der weltlich-intellektuellen Elite. Diesen Hochschularistokraten steht der Papst mit seinem theologischen Heer sogenannter ‹Geistlichkeit› gegenüber. Die Menschen beider Fronten vermögen nach weltlichen Massstäben die verschiedensten Hochschul- und Universitäts-Studienabschlüsse vorzuweisen. Es sind Doktoren und Professoren, Magister, Lektoren und Dekane. Doch weder Titel, Diplome, Urkunden, Ehren, Zeugnisse noch fachliche Beglaubigungen sind Gewähr für den Besitz wahrlichen Wissens oder tiefer Weisheit. Dennoch führen beide Parteien die Menschen zum Thema gleichgeschlechtlicher Liebe in völlige Konfusion und Widersprüchlichkeit. Die weltliche Jurisprudenz widerspricht klar und deutlich der päpstlichen Theologie, und dies, obwohl beide Seiten auf ihren Gebieten einen gewissen ideologischen oder sozialen Führungs- oder Eliteanspruch erheben. Die Unlogik und Falschheit werden jedoch mit der Logik und Wahrheit niemals einen Konsens finden, weil sie sich grundsätzlich widersprechen, so wie auch die schöpferisch-universellen Gesetze, Gebote und Prinzipien niemals mit kultreligiösen, monotheistischen oder polytheistischen Lehren und Dogmen zu vereinbaren sind.

In der Frage zur Rechtmässigkeit homosexueller oder lesbischer Lebensweisen erklärt sich der Papst mit seiner menschlichen und fehlerhaften Meinung aus kultreligiöser Sicht zum Gesetz. In seinen Augen und seiner kultreligiös eingeschränkten Denkweise müssen die Homosexualität und das Lesbentum als Krankheit und daher als minderwertig betrachtet werden. Er geht diesbezüglich noch einige Schritte weiter und entzieht diesen Menschen jegliche Rechte und Würde. Dies, obwohl die Schöpfung in ihrer unmessbaren Schaffenskraft und Grösse die Homosexualität und das Lesbentum als naturgegebene Widernatürlichkeit in ihren natürlichen Prinzipien lehrt, diese weder verurteilt noch verdammt, verteufelt oder verhindert. Entgegen christlichen Dogmen verleugnet sich die Schöpfung nicht selbst. Homosexuelle Pfarrherren und Priester sind jedoch gezwungen, ihre eigene Persönlichkeit und Individualität zu verbergen, zu bestreiten und offen zu bekämpfen. Sie sind gezwungen, eigene Erfahrungen, Erlebnisse und Neigungen in falsche Worte zu kleiden, in Lügen, Ausflüchte und in Heuchelei.