Vogelseuche - noch einige wichtige Worte

aus 405. Kontaktbericht, Montag, 21. November 2005

Billy … So, das ist getan. Aber da habe ich noch eine Frage bezüglich der Vogelseuche: Wenn ich dich letzthin bei einem unserer Privatgespräche richtig verstanden habe, gibt es vielerlei Seuchen dieser Art bei den Wildvögeln. Auch hast du gesagt, dass das Einsperren des Federviehs nur eine Vorsichtsmassnahme sei, die nicht unbedingt sein müsse, jedoch im einen und andern Fall doch Nutzen bringe.

Ptaah Das ist richtig. Unter den Wildvögeln existieren verschiedenste Formen von Virenstämmen und damit Seuchen, die jedoch für diese selbst nicht unbedingt tödlich sind, jedoch auf Hausgeflügel übertragen bei diesen eine tödliche Seuche auslösen und auch auf den Menschen übergreifen können, wenn dieser mit dem verseuchten Geflügel in Kontakt kommt. Das ist ja bisher auch verschiedentlich geschehen im asiatischen Raum - und wird auch weiterhin geschehen - in bezug auf das Virus H5N1, das für den Menschen tödliche Folgen haben kann, was sich ja auch ergeben hat. Das bedeutet nun aber nicht, dass das Virus von Mensch zu Mensch übergreifen muss, denn das wird erst möglich, wenn eine dementsprechende Mutation des Virus zustande kommt. Eine solche Mutation ist in jedem Fall immer eine Frage der Zeit, wobei diese in Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren, in Jahrzehnten, Jahrhunderten und gar Jahrtausenden zu rechnen ist - wenn überhaupt. Wenn ich also davon gesprochen habe, dass eine Mutation des Virus nur eine Frage der Zeit sei, dann ist das in diesen Zeiträumen zu verstehen, was also heisst, dass die Mutation nicht heute und nicht morgen erfolgen muss, nicht in Wochen, Monaten oder Jahren, in Jahrzehnten oder Jahrhunderten, sondern vielleicht erst in eintausend oder mehr Jahren - oder vielleicht überhaupt nicht. Bei jeder Vogelseuche - wie bei jeder anderen - ist es auch immer eine Frage dessen, wie pathogen resp. erregend in bezug auf eine Seuche die Viren sind. Viele seuchenartige Erkrankungen der Wildvögel sind für diese selbst ungefährlich und verursachen diesen kaum oder überhaupt keine Beschwerden. Und in bezug auf die Erkrankung von Menschen hinsichtlich des H5N1-Virus ist zu sagen, dass nur dadurch ein Übergreifen auf ihn möglich ist - wie das mehrfach in Asien geschah und weiterhin geschieht -, wenn ein Direktkontakt mit Kot und Staub von mit der Seuche befallenem Hausgeflügel oder Wildgeflügel gegeben ist, wonach dann durch Unvorsichtigkeit die Schleimhäute infiziert werden. Auch das Fleisch von verseuchtem Hausgeflügel und von Wildvögeln kann die Seuche übertragen, wenn es gegessen wird. Und von Mensch zu Mensch kann die Seuche nur dann übertragen werden, wenn ein direkter Kontakt über die Schleimhäute entsteht, wobei vielfältige Formen möglich sind. Anfällig für die Vogelseuche des H5N1-Virus sind auch Schweine. Und von diesem Virus gibt es mehrere Arten - wobei z.Z. nur eine Art für den Menschen gefährlich ist. Ausserdem ist in bezug auf die prophylaktische Massnahme der Einsperrung des Hausgeflügels zu sagen, dass dies nur dort nutzvoll ist, wo die Gefahr besteht, dass Wildvögel und Wildgeflügel mit dem Hausgeflügel in Kontakt kommen kann. Und das sind in der Regel nur Gebiete, in denen Zugvögel ihre Flugrouten haben. In solchen Gebieten im Norden Europas hat es sich auch schon vor geraumer Zeit ergeben, dass von der Vogelseuche befallene Wildvögel aus dem Osten eingeflogen sind, wobei es sich jedoch nicht ergab, dass Kontakte mit Hausgeflügel entstanden, wie es auch war, dass die Seuche für die Wildvögel und das Wildgeflügel harmlos war.