Leserfragen zu verschiedenen Themen

Leserfrage

Es gibt Geschichten über sogenannte Besessenheit durch Geister von Verstorbenen, die angeblich nicht wissen, dass sie tot sind und/oder sich nicht vom Materiellen lösen können bzw. wollen. In ‹Leben und Tod› Seite 105 schreiben Sie, dass sich bereits Sekunden nach dem Tod der Geist in die WIR-Form einordnet und dass er nicht mehr im geringsten an materielle und irdische Belange gebunden ist. Sind diese Geschichten über ‹Besessenheit› also Humbug, oder ist sowas doch möglich?

Barbara Lotz, Deutschland

Antwort

Die Geschichten über eine sogenannte Besessenheit in dem Sinn, wie die Frage gestellt wurde, sind absolut unsinnig, denn es existiert einerseits kein schöpferisches Gesetz, das etwas Solches zulassen würde, und andererseits beruht der ganze Unsinn auf einem altherkömmlichen Wahnglauben. Dieser wurde schon zu uralten Zeiten daraus aufgebaut, dass Menschen, die schwer psychisch und bewusstseinsmässig krank waren und Wahnvorstellungen hatten, der Schizophrenie, dem Irrsinn oder Wahnsinn verfallen waren, durch die Unvernunft und das Unverständnis der Menschen, der Priester und Ärzte usw. als ‹Besessene› bezeichnet wurden. Das geschah aus dem Glauben heraus, dass die am Bewusstsein oder an der Psyche erkrankten Menschen von ruhelosen, sich nicht ihres Todes bewussten oder sich nicht von der materiellen Welt lösen könnenden Geistern Verstorbener besessen seien. Mit dem Aufkommen der Religionen fand die angebliche ‹Besessenheit› ihren Fortgang darin, dass angeblich bösartige Dämonen oder Beelzebub - die Philister-Gottheit ‹Herr der Fliegen› und ‹Herr der bösen Geister› und oberster Teufel höchstpersönlich - in die Menschen fahre und sie also besessen mache. Daraus resultierte dann der barbarische Schwachsinn der Teufelsaustreibung resp. des Exorzismus besonders durch die Priester der katholischen Kirche, was leider heute noch gang und gäbe ist. Die sogenannte ‹Besessenheit› ist wahrheitlich nichts anderes als ein ausgeprägter psychophysischer Erregungszustand, der in der Regel mit Wahn- oder Krampfzuständen verbunden ist. Dazu folgendes: Exorzismus ist ein Produkt religiös-sektiererischen Wahnglaubens hinsichtlich dessen, dass der Mensch von ‹fremden Geistern›, von Engeln, von Gott, vom Teufel oder von Heiligen usw. ‹besessen› sein soll, wobei dann, wenn es sich um ‹böse Geister› handeln soll - was natürlich unsinniger Schwachsinn ist und nur von religiös-sektiererischen Elementen oder sonstigen Irren behauptet und geglaubt wird -, diese durch Exorzismus ausgetrieben werden sollen.