Reflexionen über die Verantwortungsübernahme

Und das bittere Ergebnis dieses jahrtausendealten durch die Religionen beeinflussten Verantwortungsentzugs und -verzichts liegt heutzutage vor den Augen aller wirklich sehenwollenden und erkenntniswilligen Menschen: Eine unverantwortliche, in allen Gesellschaftsschichten verbreitete Gleichgültigkeit oder Unterschätzung gegenüber den gravierenden, die Weiterexistenz unseres Planeten bedrohenden Problemen (allen voran die Überbevölkerung) sowie eine grundlegend materialistische und stagnationsfördernde Haltung in bezug auf den Sinn und Zweck des Lebens, auf die Bewusstseins- und Geistesfragen und die Schöpfungsgesetze, wobei es unter vielen Mitmenschen üblich geworden ist, hauptsächlich oder ausschliesslich materiellen, körperlichen Genüssen, Luxusobjekten, Unterhaltungen, Spasssituationen und Reichtümern nachzujagen, um alles, was nicht mit rein materiellen Werten verbunden ist, wie das geistige und innere Leben und die Pflege des eigenen inneren und innersten Wesens, völlig zu vernachlässigen und versickern zu lassen.

Zum Schluss noch eine Bemerkung:

Wenn man bestimmte auf Verantwortungsabwälzung beruhende Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen näher unter die Lupe nimmt, kann man das daraus hervorgehende Schadenspotential besser erkennen, denn beim Beobachten bestimmter im täglichen Leben typischer und gewöhnlicher Verhältnisstrukturen und häufiger Verhaltensmechanismen sowie Lebensführungsmuster innerhalb einer kleineren Menschengesellschaft oder Menschengruppe sowie in einem Freundeskreis, in einem Dorf, Betrieb oder in einer Familie, wird man bald dessen gewahr, dass einige Leute, ob Familienmitglieder, Gruppenangehörige oder Mitarbeiter, dazu neigen, sich ihren Verantwortungspflichten zu entziehen, indem sie diese auf andere übertragen und delegieren, weil sie bewusst oder unbewusst bevorzugen, auf die Ausübung der ihnen zustehenden eigenen Verantwortungsaufgaben zu verzichten. Das wird andere Personen dazu veranlassen, die dieses Verantwortungsvakuum wahrnehmen und ausfüllen, davon zu profitieren und es sich zunutze zu machen, so dass sie im Lauf der Zeit dadurch eine gewisse Machtstellung und Vorherrschaft gewinnen können, weil sie einfach - an der Stelle anderer Menschen, die ihre Eigenverantwortung nicht tragen oder stellvertretend in deren Namen - gerade jene Entscheidungen und Bestimmungen treffen, die ihnen sonst nicht zustehen würden. Wenn diejenigen, welche auf die Eigenverantwortung aus Bequemlichkeit, Faulheit, Unentschlossenheit, Unwillen, Angst oder aus welchen Gründen auch immer verzichtet haben, diesen Missbrauch der delegierten Eigenverantwortung zum Zweck des Macht- und Einflussgewinns sowie eigener Profilierung und Geltungssucht zur Kenntnis nehmen, ist es meistens zu spät, um alles rückgängig zu machen und die entstandenen Schäden wieder gutzumachen.