Über den Tod meditieren
Auf unserem Planeten wird oft nicht gestorben, wie es die Natur vorgesehen und eingerichtet hat. Menschen töten Menschen in Kriegen und im Bombenhagel mit dem Ziel der Zerstörung und Vernichtung. Allabendlich hat der Tod auch Unterhaltungswert: In Krimis wird erschossen, erstochen, gemordet und erhängt, denn im TV sind die Leichen immer schön. Menschen nutzen das Töten, um andere aus dem Weg zu räumen, zu bedrohen oder einzuschüchtern. Der Tod wird als Strafe und Rache verherrlicht, und das Töten wird als Heldentat gepriesen. Einem anderen Menschen bewusst den Tod, Verletzungen oder Wunden zuzufügen ist unbeschreiblich urzuständig und keines Menschen würdig. Ein fremdes oder das eigene Leben auszulöschen, einen Körper durch gewaltsame Verwundung oder Verletzung zu verstümmeln, zu entstellen oder sonstwie zu harmen, zeugt von unbeschreiblicher bewusstseinsmässiger, psychischer und gedanklich-gefühlsmässiger Armseligkeit der Täterschaft. Gleichgültig, ob dies nun aus kultreligiösen, politischen, ideologischen, ethnologischen oder kulturellen Differenzen und Verschiedenheit heraus geschieht.
Der Tod fragt nicht danach, wer ihn für andere fordert oder herbeiholt; er kommt um seine Pflichten zu erfüllen, denn so wie das Leben mit der Geistform in einen neuen Körper tritt, hat der Tod beim Sterben des Menschen einzutreten. Leider leben die Menschen auf unserem Planeten in einer unbeschreiblichen Unkenntnis und Unwissenheit über den Sinn und Zweck des Sterbens und des Todeslebens. Für viele ist er Sinnbild für Vernichtung und Zerstörung. Daher werden Menschen zerstört und vernichtet, weil sie eine andere Meinung, eine andere Hautfarbe oder eine andere Religion haben. Aus den Müttern werden die Menschen geboren, durch die Väter wieder aus der Welt gebombt. Menschen demonstrieren oder missbrauchen ihre Macht, indem sie andere verstümmeln, abschlachten und töten. Sie zeigen damit aber auch schreiende Unwissenheit, horrende Dummheit, Unvernunft, menschliches Versagen und keinerlei Spur der geringsten Verantwortung und Ehrfurcht gegenüber jeglichem Leben. Tatsache ist: Nur wer das wahrliche Leben nicht kennt und nicht ehrt, wird es sinnlos töten, eliminieren und vernichten. Wo nämlich Fanatismus oder religiöser Glaubenswahn regiert, kann keine wahrliche schöpferische Liebe blühen. Und wo Autobomben explodieren und Selbstmordattentäter/innen ihre eigenen Leiber in die Luft sprengen, um andere, unschuldige Menschen zu ermorden, kann es keine Sieger/innen, sondern nur Verliererinnen und Verlierer geben. Das Ermorden fremder Menschen kann niemals gutgeheissen werden. Terrorismus und Attentate haben und hatten noch nie mit wirklicher Notwehr zu tun, denn Notwehr tötet keine unschuldigen und unbeteiligten Menschen - weder Frauen und Kinder noch Männer. Wie heisst es doch in den schöpferischen Gesetzen: «Du sollst nicht töten in Ausartung.» Das Töten ohne Notwehr ist aber eine Ausartung, und so sind Todesdrohungen und das Töten niemals gerechtfertigt als Mittel für die gewaltsame Durchsetzung eigener Interessen.