Gewalt in der Partnerschaft und Gesellschaft

Mangelndes wirkliches Selbstwertgefühl und zahlreiche Einschüchterungsmechanismen des gewalttätigen Partnerteiles oder sonst eines gewalttätigen Menschen tragen dazu bei, den Zustand der Gewalt über Jahre und Jahrzehnte hinweg überborden zu lassen. Am Ende der Gewalt stehen dann immer Menschen, die geschunden und geschlagen und gebrochen sind. In einer Partnerschaft ist es meistens die Partnerin - seltener der Partner -, die mit völlig verstörten Kindern auf der Strasse steht und nicht mehr ein noch aus weiss.

Sehr schlimm ist es natürlich für jenen Partnerteil, der seine Kinder in solch einer Umgebung grossziehen muss und sich - aus welchen Gründen auch immer - nicht aus der Gewaltumklammerung befreien kann. Für viele Frauen scheint es oftmals unmöglich, aus dem Kreis der Gewalt auszubrechen, denn plötzlich alleine mit den Kindern dazustehen, oftmals mit keinem erlernten Beruf, ohne Arbeit und ohne Nichts, verunmöglicht jeden Ausbruch und übersteigt zudem alle Kräfte. Sehr oft haben sich solche Partnerteile derart auf die Familie und das Grossziehen der Kinder ausgerichtet, dass etwas anderes überhaupt nicht mehr denkbar ist. Und selbst wenn über eine Ausbildung verfügt wird und eine Arbeit möglich ist, sind die Leidtragenden vollkommen aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert. Auch dadurch wird eine Rückkehr in ein normales Leben oft zur Unmöglichkeit. Es gibt kein Geld, keinen Mut und keine Arbeitsmöglichkeit, und dadurch scheinbar auch keine Möglichkeit, um aus dem Umfeld des Gewaltkreislaufes zu entweichen. Doch tatsächlich ist alles nur scheinbar, denn wenn die Motivation und der Wille zur Flucht aus der Gewalttätigkeit des anderen Partnerteiles erschaffen werden, dann findet sich mit absoluter Sicherheit auch ein Weg, um aus dem katastrophalen Gewaltzustand hinauszufinden. Zu gross sind in der Regel jedoch die Mutlosigkeit sowie die Ängste, wirklich auszubrechen und ein normales Leben zu führen, etwas Neues mit Kindern aufzubauen und sich wirklich vom Beziehungsterror zu befreien. Natürlich ist es vielfach so, dass ganz besonders betroffene Frauen von ihrem gewalttätigen Partner vor allem finanziell so kurz gehalten werden, dass sie allein schon aus diesem Grunde heraus gar nicht die Möglichkeit sehen, sich unabhängig zu machen, sich zu befreien und mit den Kindern ein normales und gesundes Leben zu führen. Doch der Möglichkeiten sind viele, die zur Flucht aus der Gewalt genutzt werden können - wenn nur die Hörigkeit abgelegt und die notwendige Motivation und der erforderliche Wille dazu aufgebaut werden. Tatsächlich gibt es - trotz des Versagens vieler Behörden, Psychologen, Jugendämter und der Religionsvertreter - immer wieder hilfreiche und verantwortungsbewusste Menschen, die gerne helfend mit Rat und Tat beistehen und es den Geschundenen und Geschlagenen ermöglichen, aus der Gewalt jener zu entfliehen, durch die sie drangsaliert werden.