Immer mehr Selbstmorde (Suizid) auf der Erde
Es ist zudem ein Armutszeugnis für die Gesellschaft einer Welt, wenn sich selbst Kinder vor Züge werfen oder von Brücken springen, um ihrem jungen und bereits überbelasteten Leben ein Ende zu setzen - Kinder, die kaum über die Gesetze der Selbstverantwortung, der Macht der Gedanken oder Selbstbestimmung belehrt wurden und im Suizid einen letzten Ausweg sehen.
Der Mensch der Erde lebt in einer sehr orientierungs- und haltlosen Zeit: Sicherheiten, Standhaftigkeit, Liebe und Harmonie sowie wertvolle psychebildende Werte wie Familienbande oder soziale Bindungen wurden im Laufe der Jahrzehnte demontiert und dem Mammon geopfert. Der Anteil jugendlicher Selbstmörderinnen und Selbstmörder zeigt dies klar und deutlich; die Opfer sind junge Menschen, die oftmals in desolaten und verwahrlosten Zuständen aufgewachsen sind und denen jegliche Werte wie Selbstvertrauen, Selbstwert, Selbstverantwortung, Lebenssicherheiten, Eigenpflichten, Selbstliebe und die Werte von Beziehungspflege niemals gelehrt wurden.
Der Suizid als solcher liegt nicht im Schöpfungsplan und ist daher eine naturgegebene Widernatürlichkeit. Andernfalls wäre es dem Menschen nicht möglich, sich seines Lebens zu berauben. Dennoch lässt ihm die Schöpfung diese Möglichkeit offen. Durch einen Selbstmord darf ein Mensch nicht einfach generell als Selbstmörder verurteilt werden, und zwar auch dann nicht, wenn er sich dadurch seinen Verpflichtungen, Eigenpflichten und der Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen entzieht. Menschen, die einen Suizidversuch unternehmen, sind in gewisser Art und Weise nicht mehr vollumfänglich zurechnungsfähig. Bereits der Gedanke an die Selbsttötung ist in einer Form eine krankhafte Verletzung schöpferisch-evolutiver Richtlinien, der Gesetze und Gebote. Jeder Mensch trägt in sich auch den sehr starken Überlebenstrieb, der ihn an das Leben bindet.
Bei vielen Menschen mit gescheiterten Suizidversuchen tritt nach der Bewältigung des Vorfalles und nach fachkundiger psychologischer Begleitung wieder eine gewisse Lebensfreude und Normalität ein. Viele sind nach einer sachkundigen psychologischen Begleitung froh, den Selbstmordversuch überlebt und zu einem bewussten Leben zurückgefunden zu haben. Eine Begleitung, die zum richtigen und frühzeitigen Zeitpunkt den Suizidversuch durchaus hätte verhindern können, wäre sehr sinnvoll gewesen.
Für den Erdenmenschen offenbaren sich bezüglich dem Sterben, Tod und Leben sowie dem Suizid und der Euthanasie unzählig viele Fragen: Wann endet die bewusste Selbstverantwortung für einen Suizid, und wo beginnt der Affekt? Wodurch definiert sich ein Bewusstseinsverlust, und wie ist dieser überhaupt zu erkennen? Kann ein Selbstmord zum Akt der Notwehr werden, um die Menschen vor sich selbst zu schützen, wie z.B. bei krankhaftem oder progressivem Bewusstseinsverlust und daraus folgende Aggressionen gegen Leib und Leben der Nächsten? Gibt es eine natürliche Euthanasie, und wann sollen und dürfen lebenserhaltende Maschinen abgestellt werden? Das praktische Leben stellt Fragen, die einer ausführlichen Klärung bedürfen und nicht in einem kurzen Artikel abgehandelt werden können, denn oftmals sind die Grenzen zwischen Theorie und Praxis auf des Messers Schneide.