Immer mehr Selbstmorde (Suizid) auf der Erde

Selbstmord ist nicht gleich Selbstmord. Eine grundsätzliche Verurteilung kann leicht in einem Dogmatismus enden, vor allem dann, wenn der Mensch als solcher und nicht seine Handlung verurteilt wird. Auch wenn die GL der FIGU einen Suizid als Verstoss gegen schöpferische Gesetze und Gebote lehrt, muss der betroffene Mensch und seine suizide Handlung individuell betrachtet werden. Letztendlich hat jeder einzelne Mensch die eigene Verantwortung und die Konsequenzen für seine Handlungen zu tragen. Daher darf auch in dieser Situation nicht der Mensch als Person, sondern nur die Suizidhandlung selbst beurteilt werden.

Es gibt keinen logischen Grund, das eigene Leben durch einen Selbstmord zu zerstören und vorzeitig zu beenden. Doch es gibt viele Gründe, eine Selbstmörderin oder einen Selbstmörder nicht zu verurteilen und den unlogischen Schritt in den Suizid zumindest zu akzeptieren. Niemand hat das Recht, andere Menschen für deren Fehler und Falschhandlungen zu verurteilen. Die betroffenen Menschen haben in der Regel eine lange Leidensgeschichte hinter sich, wenn auch vielfach selbst verschuldet - bewusst oder unbewusst. Der Prozess, das eigene Leben gewaltsam in einen Suizid zu führen kann unter Umständen Jahre dauern und früh seinen Anfang finden. Selbstmörderinnen und Selbstmörder haben einen langen und schwierigen psychologischen Prozess zur Entscheidung und letztendlichen Ausführung ihrer Tat hinter sich. Zum Zeitpunkt ihrer Tat wissen viele Betroffene in der Regel nicht mehr, was genau sie tun. An einem Punkt vermeintlicher Ausweglosigkeit angelangt, haben sie den Bezug zur Realität aus den Augen verloren. Die Fähigkeit, einen klaren Gedanken zu fassen, den Sinn und Zweck ihres Daseins, ihre Evolution oder die Konsequenzen für die Hinterbliebenen oder sich selbst zu erfassen, ist ihnen verunmöglicht. Ihre Sinne sind krankhaft getrübt und vom Schutt der Verzweiflung, von Depressionen und vermeintlicher Ausweglosigkeit verschüttet. Sie befinden sich letztendlich in einem Zustand, der eine Selbstverantwortung und Zurechnungsfähigkeit in gewisse Zweifel stellt, auch wenn ihre Situation das Produkt bewusster oder unbewusster und selbstgewählter Irrwege, Falschentscheidungen und Falschgedanken ist. Viele dieser Menschen sind oder waren grossen körperlichen oder psychischen Qualen ausgesetzt, sie kämpfen unter Umständen mit körperlichen Höllenqualen, schmerzhaften Krankheiten, wie Krebs, Tumoren und vielen anderen schmerzhaften Zerfallserscheinungen. Oftmals konnte ihnen nur noch die Palliativmedizin (Schmerzlinderungsmedizin) eine gewisse Erleichterung bringen. Kein Mensch ist vollkommen und fehlerlos. Selbst gebildete, kontrollierte und achtsame Menschen werden im Leben mit Situationen konfrontiert, in denen die Vernunft, das Wissen und der Verstand ihre Bedeutung verlieren und Affekthandlungen oder Verzweiflungstaten auftreten können. Menschen sind unterschiedlich im Ertragen von Belastungen, Schwierigkeiten und Problemen. Vor allem dann, wenn sie, wie auf dem Planeten Erde, in keiner Art und Weise mit der wahrheitlichen Lehre konfrontiert wurden und ihr Heil bei irgendwelchen imaginären Göttern, einem Glauben oder psychologischen Zirkeln oder Vereinigungen zu finden glaubten. In der Regel haben diese Menschen auch noch nie von der Geisteslehre gehört, haben erfolglos nach einem Strohhalm im Leben gesucht, der sie vor dem schlimmsten und letzten Schritt zurückzuhalten vermochte.