Irgendwann in einer Nacht im Frühsommer 2004 sollte mir eine weitere Kuriosität widerfahren: Wie in Hunderten von Nächten zuvor, drehte ich aufmerksam meine Runden in der Dunkelheit. Das Fahrzeug hatte ich, wie stets zu dieser Zeit, auf dem Platz beim Saalgebäude (Remise) parkiert. Im parkierten Wagen war es dunkel und die Türen rundum verschlossen. Wie so oft hatte ich bis kurz vor meiner Nachtwache in der Küche mit ‹Billy› über dieses oder jenes diskutiert und Fragen aus dem FIGU-Internet-Forum besprochen, oder wir haben uns über Privates unterhalten. In der Regel wird diese Gelegenheit von mir auch genutzt, um meinen FIGU-Briefkasten zu leeren. Mit einigen Unterlagen unterm Arm ging ich zwischen den Rundgängen über den dunklen Hof zu meinem Auto, wo ich diese verstauen wollte. Unbeleuchtet stand der Wagen in der Dunkelheit hinter dem Haus. Eine Tatsache, die sich bereits auf meinem ersten Nachtwache-Kontrollgang bestätigt hatte, war ich doch seit meiner späten Ankunft im Center nicht mehr bei meinem Fahrzeug. Noch einige Schritte entfernt entriegelte ich per Knopfdruck auf den Funk-Schlüssel die Türen meines Wagens, was mir mit einem Klicken und dem hellen Blinken der Lichter angezeigt wurde. Gleichzeitig ging die Innenbeleuchtung langsam an und wurde allmählich heller. Sekunden später öffnete ich die Fahrertüre und warf die Dokumente auf den Beifahrersitz hinüber. Umgehend schlug ich die Türe wieder zu, entfernte mich einige Schritte vom Fahrzeug und drückte dabei auf die moderne Technik in meiner Hand - der Wagen war wieder verschlossen. Während ich mich vom Auto entfernte, um die nächste Nachtwache-Runde zu beginnen, verspürte ich plötzlich in mir ein beharrliches Drängen, einen Blick zurück zum Fahrzeug zu werfen. Also drehte ich mich kurz um und stellte fest, dass die Innenbeleuchtung meines Fahrzeuges noch nicht erloschen war. In der Regel ist dies umgehend der Fall, sobald sich die Türen schliessen. Das Licht brannte aber noch immer in voller Stärke - und das war eigenartig. Also blieb ich stehen, um auf das allmähliche Abklingen der Innenbeleuchtung zu warten, doch nichts geschah. Da ich bei meiner späteren Wegfahrt mitten in der Nacht keine bösen Überraschungen mit der Batterie erleben wollte, entschloss ich mich, weiterhin zu warten, schliesslich hatte ich am nächsten Morgen wieder an meinem Arbeitsplatz zu erscheinen. Doch das Licht brannte weiter ohne die kleinste Veränderung. Kurze Zeit später, als mir klar wurde, dass etwas nicht stimmen konnte, ging ich zum Wagen zurück und öffnete erneut die Türen, um sie umgehend wieder zu schliessen. Vielleicht, so dachte ich, hatte sich irgendetwas verklemmt und konnte durch das erneute Öffenen und Schliessen der Türen behoben werden. Doch es geschah nichts, und das Licht brannte in voller Stärke weiter. Also öffnete ich die Türen zum dritten Mal und begann mich im Fahrzeug umzusehen. Plötzlich stellte ich fest, dass der runde Knopf-Lichtschalter für die permanente Innenbeleuchtung weit herausgezogen war. Dieser befindet sich in meinem Fahrzeug auf der linken Seite unterhalb des Lenkrades und muss zur Betätigung fest angefasst und mit einer gewissen Anstrengung herausgezogen werden. Nun war er seltsamerweise ganz herausgezogen und mir stellte sich natürlich die Frage: von wessen Hand? Vorsichtig stiess ich den Schaltknopf wieder in seine Ruheposition zurück und stellte dabei fest, dass er tatsächlich ganz herausgezogen war. Nachdem ich die Türe wieder verschlossen und mich einige Schritte vom Wagen entfernt hatte, erlosch auch die Innenbeleuchtung meines Autos wie gewohnt. Kurz bevor ich um die Ecke des Gebäudes auf den Hofplatz trat, warf ich einen Blick zurück, um mich zu versichern, dass auch alles wieder in Ordnung war. Alles in und um mein Fahrzeug war wieder in Dunkelheit gehüllt, wie die Nacht, die mich zur nächsten Wache-Runde rief.

Einige Monate später: ‹Billy› arbeitet wie gewohnt in seinem Büro am Computer und bemerkt, dass eine seiner hölzernen Tischplatten plötzlich ein auffallend verändertes Aussehen hat. Sie hatte ursprünglich eine andere Holzmaserierung und war jetzt plötzlich mit ganz anderen Schrauben befestigt - aber das ist wieder eine andere Geschichte!