Zerfall der Gesellschaft

Mehr noch, die Kraft des Wortes wird immer mehr zerstört, indem stets neue Begriffe geschaffen werden, die ein negatives Ereignis positiv darstellen. Die Macht der Sprache und des Wortes wird zu belanglosen Floskeln degradiert, weil der Mensch an sich immer mehr verweichlicht und nicht mehr in der Lage ist, ehrlich nach dem offenen Wort zu leben. Er kann das ehrliche Wort überhaupt nicht mehr verstehen, folglich er es auch nicht mehr entgegenzunehmen und sich ihm nicht mehr zu stellen vermag. Stets fühlt sich jeder persönlich angegriffen, wenn Kritik geübt wird, egal ob sie berechtigt ist oder nicht. Anstatt die gute und gesunde Kritik als etwas Positives zu sehen, an dem gewachsen werden kann, entmündigt sich der Erdenmensch immer mehr und stellt sich der Kraft des Wortes immer weniger, um dieses zu verstehen und es in ehrlicher und positiver Weise in die Tat umzusetzen.

Oft ist es heute auch so, dass zahlreiche unfähige Vorgesetzte und deren Mitarbeiter sowie Kollegen keinerlei Ahnung mehr davon haben, wie die Menschen miteinander umzugehen haben und welche Verantwortung sie für ihre Mitmenschen tragen. Dadurch fehlt auch das erforderliche Wissen, dem Nächsten dessen Schwächen in einer vernünftigen Art und Weise aufzeigen zu können. Stattdessen endet vieles immer mehr in Mobbing sowie in Beschimpfungen und in einem persönlichkeitsbezogenen Niedermachen des Mitmenschen. Das aber geschieht alles im Wahn der Demonstration eigener Macht. Geraten jedoch zwei gleichstarke Kräfte aneinander, dann ist in der Regel alles verbunden mit einem gegenseitigen Ausspielen von Primitivitäten, um die andere Seite zu demoralisieren. Sehr schlimm sind die Machenschaften jener Geschäftsführer und Unternehmensverantwortlichen, die sich vor ihrer eigenen Führungsverantwortung drücken und die anfallenden Probleme in ihrem Unternehmen nicht sehen oder nicht sehen wollen, weil es ihnen unangenehm ist, diese anzugehen. So finden sich in vielen Firmen oft äusserst desolate Zustände schlimmsten Ausmasses, weil die eigene Führung vollständig versagt und in keiner Weise als Vorbild dienen kann. Wie kann da erwartet werden, dass es bei den Mitarbeitern besser zu- und hergehen soll? Verweichlichung, Inkompetenz, persönliche Profitsucht und Bereicherung durch Firmengelder usw. sowie mangelndes Verantwortungsbewusstsein nebst anderen Unwerten zeichnen mittlerweile die meisten Führungskräfte aus. Was sie dadurch an Schaden anrichten, und zwar sowohl für das Unternehmen wie auch für die Belegschaft, das vermögen sie in ihrem persönlichen Image- und Profitwahn und in ihrer verkommenen Unehrlichkeit nicht zu erfassen. Allein ihr zwischenmenschliches Versagen gegenüber den engen Mitarbeitern und der Belegschaft ist ein viele Übel schaffender Faktor, der nicht mehr messbar in dessen Auswirkungen ist. Es gibt nichts Schlimmeres, Zerstörerisches und Vernichtenderes für ein Unternehmen, als wenn die eigenen engen Mitarbeiter der Vorgesetzten und die Belegschaft die Inkompetenz ihrer Geschäftsführung erkennen und zu spüren bekommen, dass sie im grossen und ganzen sich selbst überlassen sind, weil nichts oder viel zuwenig unternommen wird, um zwischenmenschliche, geschäftliche oder sonstige Probleme zu lösen.