Juristen in der Neuzeit … Segen oder Fluch?

Die eigentliche Frage lautet jedoch für mich persönlich: «Wie konnte dieser Berufszweig entstehen - was waren die Hintergründe?»

Alles hat eine Ursache und somit eine entsprechende Wirkung. Kreiere ich ursächlich etwas Positives, ist das Resultat als Wirkung ebenfalls etwas Positives und umgekehrt. Doch wo wollen, sollen bzw. müssen wir unsere weltweit agierenden Juristen ursächlich einordnen, um feststellen zu können, ob dieser Berufszweig einen Segen oder einen Fluch für die Menschheit bedeutet? Hat dieser Berufszweig also eine positive oder negative Ursache? Da wir uns an die Ursache nicht erinnern können, betrachten wir die Wirkung, die am Schluss zwingend eine negative Ursache erkennen lässt. Denn wenn wir uns das aktuelle Wirken dieses Genres näher anschauen und jeder einzelne seine persönlichen Erfahrungen mit dem einen oder anderen Juristen ins Gedächtnis zurückruft, kommt er zu diesem Ergebnis, das wohlgemerkt nicht auf alle Juristen, jedoch auf den grössten Teil zutreffen muss.

Was passiert beispielsweise, wenn zwei Streithähne ihren persönlichen Anwalt aufsuchen, um eine Sache zu ihren Gunsten ausfallen zu lassen? Die Systematik der Anwälte beinhaltet ein wesentliches Kernmerkmal: Die Unwahrheit wird aussergerichtlich und gerichtlich so lange auf den Kopf gestellt, verzerrt, verbogen, verlogen, geleugnet, bewusst falsch gedeutet, bis sie vor Gericht zur ‹Wahrheit› wird. Das Perverse an dieser Methode ist, dass man sich dann als Sieger und sein eigentliches Unrecht als Recht betrachtet. Ein Wahnglaube ist spätestens hier erstmalig entstanden, oder hat sich durch fortgesetztes Handeln erneut manifestiert. Die damit verbundene schleichende Bewusstseinstrübung wird nicht einmal ansatzweise wahrgenommen, sie setzt sich vielmehr in Form einer urinsteinartigen Expansion als irrige Überzeugung fest. Der ‹Erfolg› gab dem Juristen recht; seine Methode der diametralen Wahrheitsdarstellung wird von da an zum Instrument seiner gesamten beruflichen Existenz. Das geht tatsächlich so weit, dass dieser Jurist sich aufgrund seiner ‹Erfolge› in einer vollkommenen und irrigen Selbstüberschätzung als ‹guter Anwalt› bezeichnet. Selbstherrlichkeit und Arroganz prägen fortan seinen Lebensstil auf allen Gebieten.

In seinem ‹Wahn-des-Alleskönnens› fühlt sich der Tausendsassa dann auch noch berufen, die Geschicke seiner Mitmenschen politisch gestalten zu müssen und stellt sein Wissen über alle anderen wissenschaftlichen Fakultäten, denn er ist ja Jurist. Und nur Juristen besitzen die Fähigkeit, Gesetze zu formulieren und zu installieren. Die damit verbundenen Auswirkungen und Folgen können wir weltweit beobachten. Es gibt in der gesamten Welt nicht ein einziges Parlament, nicht eine einzige Administration, nicht eine einzige behördliche Einrichtung usw. usf., die von dieser Berufsgruppe nicht seit mehr als 50 Jahren dominiert wird. Sehen wir uns mit Hinblick auf diese Tatsache das Resultat, d.h. die globale Weltsituation an, dann stellt selbst der Ungebildetste unter uns ein Chaos aus Kriegen, Zerwürfnissen, Machtgier, Selbsterhaltung, Lügen, Protektion und Vetternwirtschaft, Standesdünkel, Fraktionszwängen, Einzel- und Parteiendiktaturen fest. Und kein Jurist darf sich da hinstellen und sagen, damit habe er nichts zu tun. Die Wahrheit ist jedoch die, dass er an der Installation von nationalen und internationalen Gesetzgebungen entweder mittelbar oder gar unmittelbar beteiligt gewesen war, ist und sein wird.