Wenn Soldaten ‹menschlich› werden!

Doch nichts bleibt ‹ewig› bestehen, auch wenn es endlos erscheint. Jeder Anfang hat irgendwo sein Ende, selbst wenn die Veränderung zum Besseren während Jahrhunderten und im Verborgenen erwachsen muss.

Die Rat- und Hilflosigkeit des fernen Beobachters wird plötzlich durch eine unscheinbare Meldung freudig berührt. Sie zeigt deutlich auf: Es gibt selbst in einem Krieg auch wirklich gute Menschen - irgendwo, irgendwann!

Tages-Anzeiger 25.9.2003:

Israelische Kampfpiloten verweigern Einsatz

Israelische Kampfpiloten haben erstmals ihren Einsatz über palästinensischem Territorium verweigert. Die 27 Soldaten hätten kürzlich eine entsprechende Petition an Luftwaffenchef Dan Halutz (Chalutz) übergeben, meldete das israelische Radio.

Israelische Luftwaffe droht kritischen Kampfpiloten

Jerusalem. AFP/BaZ. Die israelische Luftwaffe hat mit harscher Kritik auf die Ankündigung von 27 Kampfpiloten reagiert, Angriffe auf zivile Ziele in den Palästinensergebieten zu verweigern. Luftwaffenchef Dan Halutz (Chalutz) sagte der Zeitung ‹Haaretz› (Donnerstagsausgabe), die Unterzeichner einer entsprechenden an ihn gerichteten Erklärung müssten diese zurückziehen, anderenfalls würden sie aus der Armee entlassen. Diese Methode habe sich bereits in anderen Fällen bewährt.

Nach Angaben des israelischen Radios handelt es sich bei den Unterzeichnern um reguläre Soldaten und Reservisten. Nur neun von ihnen sollen im aktiven Dienst sein. Es ist das erste Mal, dass Angehörige der israelischen Luftwaffe Militäreinsätze auf palästinensischem Gebiet ablehnen. Israel hatte in den vergangenen Monaten mit gezielten Luftangriffen mehrere radikalislamische Palästinenserführer getötet. Dabei kamen wiederholt auch Zivilisten ums Leben.

Tages-Anzeiger 26.9.2003:

Kampfpiloten in Israel entlassen

Israel schliesst mehrere Piloten von der Armee aus. Sie wollten keine Angriffe auf zivile Ziele in den Palästinensergebieten fliegen.

… 7 der 27 Unterzeichner dürfen nicht mehr fliegen und müssen die Armee verlassen. Die übrigen 20 seien von ihren Tätigkeiten suspendiert worden, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag.

… Anlass war der Abwurf einer 1000 Kilogramm schweren Bombe auf das Haus des Hamas-Führers Saleh Shahade im Juni in Gaza City gewesen, bei dem das Mitglied der palästinensischen Terrororganisation ums Leben gekommen war - aber auch dessen Ehefrau sowie 14 Zivilisten, darunter 9 Kinder und Jugendliche.