Leserfragen

Heute liest und hört man immer wieder, dass Haschischkonsumenten die Hanfpflanzen im Zimmer heranziehen und dass profitgierige und arbeitsscheue Haschischzüchter die Pflanzen massenweise in Gewächshäusern ziehen. Unerlaubter Hanfanbau und der Handel mit Hanfprodukten, die zur Rauscherzeugung wirksam sind, ist selbstverständlich verboten.

Über die Inhaltsstoffe und die Giftwirkung ist folgendes zu sagen: Die Wirkstoffe, die sogenannten Cannabinoide, sind rauscherzeugend. Die Menge dieses Stoffes und damit die berauschende Wirkung sind abhängig von der Sonneneinstrahlung. In der Regel hat hier in Europa angebauter Hanf infolge des geringen Wirkstoffgehaltes nur eine abgeschwächte Wirkung.

Auf dem illegalen Markt wird das Rauschgift allgemein in zwei Formen angeboten. Blüten der weiblichen Pflanzen und getrocknete Blätter werden Marihuana genannt. Ihr Genuss erfolgt durch Rauchen wie Tabak. Sehr viel intensiver wirkt das getrocknete Harz, das aus den Drüsenhaaren der Blütenspitzen gewonnen und Haschisch genannt wird. Haschisch wird entweder pur in der Pfeife oder mit Tabak vermischt als Zigarette (sogenannter Joint) geraucht.

Als Rauschwirkung entsteht ein Wohlbehagen sowie ein eigenartiges Gefühl des Schwebens, verbunden mit intensiven Musik- und Farberlebnissen sowie mit Sachabläufen und Bildern, was sich jedoch je nach Bewusstseinsstand, der Mentalität, dem Vorstellungsvermögen, der Gedankenwelt und dem Charakter usw. der Person gestaltet, die das Rauschgift benutzt.

Das Rauschgift zeitigt recht unerfreuliche Nebenwirkungen, die verschiedenartig sein können. So können z.B. Angstzustände und Blutdruckabfall ebenso in Erscheinung treten wie auch eine Kollapsneigung und Depressionen. Bei Haschisch tritt keine körperliche resp. physische Abhängigkeit in Erscheinung, jedoch führt der längere Genuss zu einer äusserst intensiven psychischen Abhängigkeit.

Bei Haschisch besteht immer die Gefahr, dass durch die verantwortungslosen Vertreiber dem Rauschgift heimlich Heroin beigemischt wird, was von den Haschischbenutzern natürlich nicht wahrgenommen wird. So verfallen sie schnell der Heroinsucht und steigen auf diesen Rauschstoff um, ganz gemäss dem Slogan: «Heroin hält, was Haschisch verspricht.»

Haschisch ist auch in bezug seines Giftes nicht harmlos, folglich bei zu vielem Genuss auch Haschischvergiftungen in Erscheinung treten können. Bei leichten Vergiftungen kann eine 10-Gramm-Kohle-Aufschwemmung beruhigend wirken, wobei aber bei einer grösseren Giftaufnahme dringend eine klinische Behandlung angesagt sein muss. Die Hanfpflanzen wirken auch unmittelbar hautreizend.