Leserfragen

Bei höherer Dosierung treten psychische Wirkungen auf, wobei die Grenzen zwischen der eigenen Persönlichkeit und der umgebenden Wirklichkeit, die als Ergebnis aus dem frühkindlichen Lernen hervorgeht, verwischt, was als sogenannte Körperschemastörung bezeichnet wird. Das kann zu Störungen der Ich-Identität resp. zur Depersonalisierung führen, was in der ersten Zeit allerdings nicht gravierend ist, seine Spätfolgen aber doch zeitigt. Die Störungen der Psychomotorik sind ersichtlich im Ausdrucksverhalten, wie in der Gestik, in der Mimik und in den Bewegungen.

Im Rauschzustand ist der Denkablauf des Menschen gestört, was jedoch von der/dem Berauschten nicht wahrgenommen wird, weil sie/er gegensätzlich das eigene Denken als besonders originell und präzise betrachtet, was natürlich einer tiefgreifenden Täuschung entspricht, die jedoch von der/dem Rauschbefallenen nicht als wahr akzeptiert wird. Tatsächlich verliert das Denken seinen inneren Zusammenhang, was sich auch auf die Gefühle bezieht. Auch die zeitliche und vom Sinn her gegebene Kontinuität geht verloren. Teilaspekte eines komplexen Geschehens in ein sinnvolles Ganzes zu integrieren gelingt nicht mehr, denn die Gedanken schweifen ziellos umher und reissen sogar ab und können nicht wieder aufgenommen werden, wodurch kein Zusammenhang zu vorgegangenen Gedanken mehr hergestellt werden kann. Dieser Vorgang führt darauf zurück, dass die Konzentrationsfähigkeit nachlässt und einer Unkontrolliertheit Platz macht. Der gesamte Denkablauf in seinem fragmentarischen Charakter erinnert sehr stark an eine Bewusstseinsspaltung resp. an schizophrene Erlebnisinhalte.

Bei höherer Dosierung wird im Haschischrausch alles Gedachte sofort visuell wahrnehmbar, während alles Sinnliche, losgelöst von angelernten Wahrnehmungsmustern und deren Interpretation, gleichzeitig Hemmungen abbaut und die Intensität steigert. Das führt beim berauschten Menschen zur Irransicht, dass es zu einer Erweiterung seines Bewusstseins und zu sogenannnten ‹Evidenzerlebnissen› komme, was wahrheitlich jedoch eine arge Selbsttäuschung darstellt, die an die Stelle rational zustandegekommener Einsichten tritt.

Wird das mit dem Rausch einhergehende Gefühl seligen Verbundenseins mit der Umwelt betrachtet, dann erinnert das Ganze an eine religiöse und sektiererische ‹Erleuchtung› im Sinne einer ‹unio mystica› resp. ‹mystischen Vereinigung› sowie ekstatischen Visionen.

Haschisch ist ein Produkt, das aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabis sativa L. varindica) gewonnen wird. Das Gewächs und der daraus gewonnene Stoff ist giftig (+) sowie hautreizend und allergisierend.

Die eigentliche Heimat der Hanfpflanze sind Indien und Persien (Iran). Früher wurde Hanf auch in Europa feldmässig angebaut, vor allem zur Fasergewinnung für Stoffe, Schnüre und Seile. Hanfprodukte entstanden aber auch als Nahrungsmittel, Bier, Hühneraugensalben und als homöopathisches Mittel bei schmerzhaften Harnblasenkrämpfen usw. In den Gärten wurde Hanf vor allem als raschwachsende Zierpflanze angebaut. Die weibliche Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 4 Metern.