Scheinheiligkeit und sexuell missbrauchte Kinder
Unvorbereitet werden Kinder in der heutigen Zeit mit den sexuellen Ausartungen, Abartigkeiten und mit der ungezügelten Gier verantwortungsloser und niederträchtiger Erwachsener konfrontiert. Die Abhängigkeit und das Vertrauen junger Menschen wird schamlos ausgenutzt und deren kindliche Psyche in schwerster Form nachhaltig geschädigt. Unsere Welt ist vielerorts erkrankt und kalt geworden. Erschreckende Auswüchse menschlicher Ausartungen werden kultiviert, legalisiert und offen oder versteckt hinter Anonymität und Namenlosigkeit im Internet zur Schau getragen. Gemäss neueren Presseberichten wurden in der Schweiz bei der Fahndung nach Kinderpornographie selbst Richter, Ärzte, Lehrer, Polizisten, Professoren usw. und in Deutschland sogar ‹Geistliche› verhaftet oder einvernommen. Personen und Berufsstände, die vom ‹gemeinen› und einfachen Volke in der Regel ‹hoch› angesehen, geachtet und sogar bewundert werden.
Diese Tatsache zeigt jedoch einmal mehr, dass der gesellschaftliche Stand und die Stellung der Menschen weder über deren Intelligenz, Vernunft noch Charaktereigenschaften verlässliche Auskunft zu geben vermag. Diese unrühmliche Bilanz wird gegenwärtig am Beispiel der weltweiten Misswirtschaft und der korrupten und profitgierigen Managerzunft sehr deutlich belegt. Die Profitgier verdrängt jegliche Verantwortung.
Ganz offensichtlich lebt unsere Gesellschaft in erschreckendem Masse lieber vom glitzernden Schein als vom wirklichen Sein, und manche Liebesdame könnte über ihre ‹hochwohlgeborene›, ‹edle› und ‹gebildete› Kundschaft mit Rang und Namen ein Liedchen singen.
Die sexuelle Ausbeutung sowie die Misshandlung von Kindern und Jugendlichen ist in keiner Art und Weise zu entschuldigen, weder von Tätern aus ‹niederem› Stande, der eigenen Familie oder Verwandten, noch von gebildeten und hoch angesehenen Ärzten, Pädagogen, Doktoren oder Direktoren.
Die Verurteilung eines katholischen Pfarrers von Uznach/SG in der Schweiz im Jahr 2003 wegen sexueller Handlungen mit Kindern, weist wieder einmal mehr auf eine ganz besonders verwerfliche, scheinheilige und falsche Gesinnung und Ausartung innerhalb der katholischen Kirche hin. Zumal es sich in keiner Art und Weise um einen ‹unrühmlichen› Einzelfall oder um den Ausrutscher eines Ausnahmetäters handelt. In diesem besonderen Fall fanden die Übergriffe während mehr als zehn Jahren statt und wurden vom betroffenen Pfarrer ganz bewusst vollzogen.
Mittlerweile gehen die sexuellen Übergriffe der Pfarrherren an Kindern und Jugendlichen sowie an wehrlosen Männern und Frauen weltweit in die Tausende. Die in steigender Anzahl ausartenden ‹geistlichen› Herren folgen im Grunde genommen lediglich einer seit Jahrhunderten andauernden sexual-scheinmoralischen Tradition ihrer kirchlichen Institution; einer Tradition, worüber bisher in der Öffentlichkeit niemand zu sprechen wagte und die betroffenen Opfer mit ihren Wehklagen oftmals vor verschlossenen Türen standen und stehen oder auf taube Ohren stossen. Pfarrherren tun das nicht, sie sind gebildet, haben Anstand und Sittlichkeit und stehen schliesslich im Dienste ‹Gottes›, ist die landläufige Meinung.