Leserfragen

Antwort

Es ist natürlich Unsinn, dass nach dem Verspeisen von Bohnen diese Alpträume resp. ein Alpdrücken auslösen sollen. Diese Mär hat jedoch ihren Ursprung, der sich bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern finden lässt, und zwar im Glauben dessen, dass die Bohnen von den «Seelen» Verstorbener bewohnt seien, die quälende Alpträume verursachten, wenn die Bohnen gegessen würden. Zur damaligen Zeit waren nur die schwer verdaulichen Bohnenkerne aus der Familie der «Dicken Bohne» in aller Munde der Menschen, obwohl es schon damals vielerlei Bohnen gab, die teilweise schon vor 7000 Jahren bekannt waren. Die der «Dicken Bohne» verwandte grüne Bohne, deren Schote essbar ist, kam im Jahr 1685 in Europa in Umlauf, als spanische Seefahrer sie aus dem Land der Azteken (Mexiko) mitbrachten. Diese Bohnen galten am spanischen Königshof als ganz besondere Delikatesse, die nur zu speziellen Anlässen serviert werden durfte, wie z.B. nach besonders erfolg- und siegreichen Feldzügen.

Der Begriff Bohne entstammt dem althochdeutschen Wort «Bona», was soviel bedeutet wie «Geschwollene». Bohnen, die qualitativ hochwertig sind, weisen leicht brechende und hartfleischige Schoten auf, wobei sie keinerlei Rostung (Bohnenrost resp. Schotenrost) oder Faserigkeit aufweisen dürfen.

Auch der Geschmack der Bohnen ist sehr wichtig, der je nach Sorte von neutral über nussig bis hin zu -besonders delikat differiert, wobei der Bohnengeschmack jedoch eine Sache des individuellen -Genusses ist. - Geerntet werden sollten die Bohnen jeweils früh am Morgen, und zwar ehe sie von der Sonne -beschienen werden, denn dann vermögen sie die beste Qualität und den besten Geschmack zu ent-wickeln.

In bezug der Bohnensorten ist zu sagen, dass es auf der ganzen Erde kein weiteres Gemüse gibt, das derart viele verschiedene Sorten aufweist wie die Bohnen, die teils mit den Schoten resp. Hülsen und andere nur ohne diese gegessen werden können. Zur Veranschaulichung der Bohnenvielfalt sei nachfolgend eine Palette aufgeführt: Ackerbohne (Feldbohne, Pufferbohne), Adzukibohne (Azukibohne, Ägyptische Bohne, Augenbohne), Berlotti-Bohne (Saligia-Bohne), Birmabohne (Duffinbohne), Blaue Bohne, Bobbybohne, Brechbohne (Bräckbohne), Buschbohne, Chinesische Bohne, Coco-Bohne (Breite Bohne/Schwertbohne), Delikatessbohne, Feuerbohne (Faselbohne, Filetbohne, Futterbohne), Gartenbohne (Grüne Bohne/Höckerli), Gemüsebohne (Spaghetti-Bohne, Spargelbohne, Goabohne), Guarbohne (Flügelbohne, Flügelhülse), Helmbohne, Hyazinth-Bohne, Kapuzinerbohne (Prachtbohne, Prunkbohne), Keniabohne, Kidneybohne -(Indianerbohne, Rote Bohne), Krüllbohne (Lüchtebohne, Lüdtebohne), Kruppbohne, Kuhbohne (Kuherbse, Kundebohne), Kurze Strumpfbandbohne, Lablab-Bohne, Madagaskarbohne (Mondbohne, Perubohne, Rangoonbohne), Mattenbohne, Mottenbohne, Mungbohne (Mungobohne), Mückenbohne, Prinzessbohne, Reisbohne, Rosadosbohne (Rosafarbene Bohne), Schnittbohne (Brockelbohne, Schnibbelbohne), Speck-bohne (= lange, grobe, feste, fleischige und süsse Hülsen einer Stangenbohnensorte), Schildkröten-Bohne, Schwarze Bohne (Schminkbohne), Sojabohne, Stangenbohne (Hochbohne, Kletterbohne, Vietsbohne), Strauchbohne, Türkische Bohne (Wollbohne, Türkenbohne), Türkische Erbsen, Urdbohne (Schwarze Mungobohne), Vierwinklige Bohne, Wachsbohne (Butterbohne, Wachtelbohne (Bunte Bohne, Käferbohne), Gelbe Bohne (Gemüsebohne), Yamsbohne (Knollenbohne), Zuckerbohne, Zuckerbrechbohne usw. usf.