Leserfragen

Leserfrage

Was ist von den Thesen des umstrittenen Wissenschaftlers Rupert Sheldrake zu halten, der behauptet, dass Form und Verhalten eines jeden Organismus unsichtbare Konstruktionspläne zugrunde liegen. Diese sogenannten morphogenetischen Felder beruhen angeblich auf einer Art mysteriöser Gedächtnisverbindung zwischen Lebewesen und diesen als Kommunikationsmittel, um anderen Individuen erworbene Verhaltensmuster mitzuteilen. Bei der Lektüre seiner Schriften ist mir sofort die "Akasha-Chronik" in den Sinn gekommen. Würde es also stimmen, dass eine Ratte z.B. auf eine Erfahrung zurückgreifen kann, die eine andere Ratte bereits gemacht hat? Im weiteren behauptet Sheldrake, dass die Naturgesetze nicht für alle Zeiten festgelegte Regeln sind, sondern ständig einer Veränderung und Anpassung unterworfen sind. Was ist davon zu halten?

N.L./Deutschland

Antwort

Als erstes möchte ich auf das Buch "Existentes Leben im Universum" hinweisen, und zwar auf Seite 189 ff.: "Jedes Leben weiss um das Leben des Nächsten." In dieser Beschreibung sind die eigentlichen Zusammenhänge beschrieben, die in bezug des Wissens der Existenz aller Lebensformen untereinander bestehen. In dieser Form bestehen auch Verbindungen der Lebensformen untereinander in bezug von Gedächtnisverbindungen sowie Bewusstseinsverbindungen und Unterbewusstseinsverbindungen und damit also sogenannte morphogenetische Felder, die in gedächtnisverbindender Form eine Kommunikation ermöglichen, die jedoch nicht spezifisch auf einen Gedächtnisstoff-Wechsel zwischen zwei speziellen Lebensformen gleicher Art ausgerichtet ist, sondern gesamthaft auf die jeweilige Population der betreffenden Lebensform.

Zwar kenne ich die Thesen von Rupert Sheldrake nicht, doch trifft es zu, dass Lebensformen durch das sogenannte Kollektiv-Gedächtnis in unterbewusster Form auf die Erfahrungen ihrer Artgenossen zurückgreifen können und das tatsächlich auch tun, weshalb z.B. zur genau gleichen Zeit an mehreren Orten auf der Erde - oder in den Weiten des Universums - die exakt gleichen Worte gesprochen, die exakt gleichen Zeilen geschrieben oder die exakt gleichen Erfindungen gemacht werden können. Die Kommunikation dieser Form durch das Kollektiv-Gedächtnis kann man daher auch Morphogen-Kommunikation bezeichnen, wenn man auf die morphogenetischen Felder greift, wie sie von Rupert Sheldrake bezeichnet werden.

In Hinsicht der Naturgesetze ist zu sagen, dass diese tatsächlich nicht in für alle Zeiten festgelegte Regeln gelegt sind, weil diese ständig eine Anpassung und Veränderung an die sich verändernden Verhältnisse erfahren müssen. Wäre dies nicht der Fall, dann gäbe es keine Evolution, durch die ja Fortschrittliches und also Höheres entsteht. Man nehme dazu als Beispiel die Medizin und die Technik - wozu sich aber auch sonst alles eignet -; würden diese nicht eine ständige Anpassung und Veränderung erfahren, dann bliebe alles auf dem gleichen Stand liegen, folglich es also keinen Fortschritt gäbe. Also müssen sich auch die planetarischen, lebensformmässigen und kosmischen resp. universellen Regeln laufend der Entwicklung anpassen, damit alles im richtigen Rahmen florieren, gedeihen und funktionieren kann. Wenn z.B. eine Sonne entsteht, dann muss auch diese sich ständig in ihrem Werden anpassen und verändern, wie das auch dann der Fall ist, wenn sie wieder vergeht. Wenn also Rupert Sheldrake dies meint, dann liegt er mit seiner Meinung absolut richtig.